Es ist die letzte Veranstaltung in der Reihe „Sommer-Open-Air“, die gemeinsam von der Bad Orb Kur GmbH und der Wächtersbacher Altstadt-Buchhandlung Dichtung & Wahrheit veranstaltet wird. Strobel setzt in seinem Abendprogramm zwar auch auf das Lesen einzelner Passagen aus seinem aktuellen Thriller: „Mörderfinder – Die Spur der Mädchen“, viel mehr allerdings noch auf das Erzählen, seien es Anekdoten zu seinem Werk, zu seiner Art zu Arbeiten, zu seiner persönlichen Geschichte. Auch Kurzgeschichten lässt er in das abendliche Programm einfließen. Und dann wird es interessant in der Fragerunde, denn das Publikum zeigt sich sehr interessiert und gesprächsfreudig.
Vier Monate, so sagt der Autor, brauche er im Schnitt für ein neues Buch. „Das sind zweieinhalb Bücher pro Jahr. Das ist trotz Lesereise gut zu stemmen.“ Er selbst sei beim Schreiben Autodidakt. Er habe „den effektivsten Kurs belegt, und das ist Lesen.“ Bei allem Handwerk: „Ganz talentfrei“ solle ein angehender Autor nicht sein. „Talent kann man sich höchstens erlesen. Talent meint die Fähigkeit, eine Geschichte so zu schreiben, dass Sie sie lesen wollen.“
Strobel jedenfalls hat mit seiner Art zu schreiben ein fasziniertes und begeistertes Publikum erreicht. Geschätzt wird unter anderem die Fachkenntnis, mit der er den Themen begegnet. „Ich habe einen Stab an Fachleuten, mit denen ich mich unterhalte. Das muss sein, und das nutze ich auch gern.“ Etwa, wenn es um die Bereiche Polizeiarbeit oder den Komplex psychische Krankheiten gehe.
Sogar den Titel für sein nächstes Buch fand Strobel im Laufe des Abends: „Mein nächstes Buch heißt ‘Tod einer Krähe’. Habe ich gerade beschlossen“, scherzt der Bestsellerautor angesichts der immer wieder aufwallenden Vogelschreie im Kurpark.
VON ANDREA EULER