KVG will die Begrünung von Unterständen vorantreiben Bienenwiese auf dem Haltestellendach

Ein begrünter Fahrgastunterstand, wie hier in Duisburg, biete Insekten schon auf wenigen Quadratmetern Nahrung, betonen die Ideengeber. Foto: PM

„Jeder Quadratmeter zählt für die Artenvielfalt“ – nach diesem Motto sollen auch die Dächer von Fahrgastunterständen in den Blick genommen und begrünt werden, damit dort auf nur wenigen Quadratmetern Pflanzen wachsen können, die Insekten Nahrung bieten.

Main-Kinzig-Kreis – Der Kreis hat sich im Rahmen des Projektes „Main.Kinzig.Blüht.Netz“ zum Ziel gesetzt, innerhalb von fünf Jahren ein Netz von 500 Blühflächen zu schaffen. Auch Dachbegrünungen könnten einen Beitrag leisten, heißt es in einer Mitteilung des Kreises.

Rüdiger Krenkel, Geschäftsführer der Kreisverkehrsgesellschaft Main-Kinzig mbH (KVG) betont: „Für alle neu zu planenden Fahrgastunterstände oder auch bei bestehenden, sanierungsbedürftigen Unterständen an Haltestellen im Kreisgebiet empfehlen wir im nächsten Nahverkehrsplan die Prüfung zur Einrichtung von Dachbegrünungen. Damit unterstützen wir die Kommunen bei der Umsetzung der klimapolitischen Zielvorgaben in konkrete Maßnahmen. Denn jeder einzelne Baustein zählt.“

Jörg Schmitz, der im Auftrag des Kreises als erster Ansprechpartner im Förderprogramm „Unternehmen blühen auf“ unterwegs ist, hat es sich zum Ziel gesetzt, Planungsbeteiligte im Nahverkehr zu vernetzen und zu motivieren. „Nachdem ich ein Dachbegrünungsprojekt der Duisburger Verkehrsbetriebe gesehen hatte, bin ich überzeugt: genau dieses Umdenken brauchen wir auch hier im Kreis“, sagt Schmitz, der derzeit am Lehrgang zum ehrenamtlichen Blühbotschafter des Main-Kinzig-Kreises teilnimmt.

Ausführende Fachfirmen, die Fahrgastunterstände bauen, sind längst dazu in der Lage, Dachbegrünungen umzusetzen. Bernd Leutnant von der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises bestätigt: „Während die Versiegelung unserer Gemeinden das Klima weiter aufheizt, liefern bepflanzte Flächen Abkühlung. Denn das dort gespeicherte Wasser wird langsam an die Umgebung abgegeben. Dass Insekten auf heimischer Dachbepflanzung Nahrung finden, ist dann doppelt gut.“

Jetzt wird die erste Kommune gesucht, die bei der Neuplanung ihres nächsten Fahrgastunterstands voran geht. Die Beratung dazu wird vom Kreis gefördert. Unternehmen, die auf ihren Grünflächen die Artenvielfalt steigern wollen, finden weitere Infos und Kontaktdaten auf der Webseite unternehmen-bluehen-auf.de.  sem