Freigericht – Denn die profilierten Strecken über fünf, zehn und 21,1 Kilometer sorgten ab dem Start am DJK-Vereinsheim auf den Wegen der Freigerichter Spessartausläufer bis hin zu den Michelbacher Weinbergen bei vielen Teilnehmern für strahlende Gesichter, wenngleich zwischenzeitlich der Schweiß in Strömen floss. Davon kaum etwas anzumerken war dem Zehn-Kilometer-Gesamtsieger Evan Habtemichael aus Freigericht.
Der letztjährige deutsche Straßenlauf-Mannschaftsmeister mit dem Team des SSC Hanau-Rodenbach war bereits nach 35:43 Minuten im Ziel und hinterließ angesichts des deutlichen Vorsprungs auf David Glöckner (40:14 Minuten) einen lockeren Eindruck. „Ich trainiere hier oft, renne dann auch von unserem Haus in Altenmittlau die Berge hoch, so dass ich diese Anstiege gut einschätzen kann“, erklärte der 21-jährige Student nach seinem Heimsieg.
Noch vor dessen Vater Abyisolom Habtemichael (2. M55/41:43 Minuten) überraschte als schnellster M55-Läufer Rolf Eckert (Kinderhospiz Bärenherz) in 40:25 Minuten. Auch er schöpfte als vielseitiger Läufer aus dem Vollen, genoss die Bergaufpassagen. „Runter laufe ich nicht so gerne wie hoch“, so Eckert, der in der Gesamtwertung Dritter wurde. Bei den Frauen lag Laura Martin (Multisport Academy) mit 44:14 Minuten in Front. Die Triathletin gewann deutlich vor Beate Graßmuck, deren 48:22 Minuten in der W50 unschlagbar waren. Zwei „Lauf-Urgesteine“ meisterten die zehn Kilometer am Ende des Feldes: Werner Rodewald (LT Ski-Club Breitenborn), Jahrgang 1942, finishte in 1:13:41 Stunden, der 84-jährige Rodenbacher Kalli Flach folgte in 1:34:54 Stunden.
Im Halbmarathonlauf erlebte der deutsche M40-Berglaufmeister Jörn Harland eine Überraschung. Zwar bestritt der SSC-Läufer zum Abschluss eines umfangreichen Trainingswochenendes die 21,1 Kilometer mit „müden Beinen“, aber dass sich Peter Höhne vom TV-LT Eichenzell bereits nach sieben Kilometern leichtfüßig lösen und bis ins Ziel in 1:17:20 Stunden einen 300-Meter-Vorsprung herauslaufen konnte, hatte er nicht erwartet. Immerhin brachte Höhne eine aktuelle Marathon-Bestzeit von 2:42 Minuten aus dem April mit, während Harland nun alles auf den diesjährigen Brüder-Grimm-Lauf abstimmt und daher ohne Rücksicht auf anstehende Wettkämpfe kraftintensive Kilometer sammelt. „Fünf Trainingseinheiten in drei Tagen – das merke ich dann schon. Aber für den Grimm-Lauf muss ich jetzt richtig investieren“, sagte der mehrmalige Etappenlaufsieger nach seinem zweiten Platz.
Bei den Frauen gewann Susanne Kaiser (SV Gelnhausen) in 1:44:26 Stunden vor der Freigerichterin Jenny Müller (1:54:35 Stunden). Die fünf Kilometer gingen an die Jugendläufer Alex Mangin (SV Gelnhausen/22:32 Minuten) und Nimora Habtemichael (SSC/27:59 Minuten).
Stimmungsvoll begleitet vom versierten Moderatorenduo Christoph Fleckenstein und Robert Naumann (Lauftreff Freigericht) feierten 131 Kinder ihr sportliches Sonntags-Highlight auf einer Wendepunkt-Strecke.
Denn nicht nur die Gesamtsieger Nico Debus (4:05 Minuten) und Anna Fleckenstein (4:24 Minuten) vom SSC Hanau-Rodenbach bekamen nach 1,2 Kilometern im Ziel ihre Medaille überreicht, sondern jedes der zwischen drei und 15 Jahre alten Kindergarten- und Schulkinder.
Ein besonderes Lob hatten sich neben den Eigengewächsen der mitveranstaltenden DJK Freigericht die großen Gruppen der Hanauer Sophie-Scholl-Schule, der Somborner Bischof-Dr.-Christian-Schreiber-Schule und der Konrad-Neumann-Grundschule Neuses mit zahlreichen begleitenden Eltern und Lehrern verdient. Spitzenränge aus Hanauer Sicht holten Maximilian Lützow (SSC/Geschwister-Scholl-Schule/4:40 Minuten) als U12-Sieger sowie Lena Fleckenstein (SSC/1.wU12/5:21 Minuten), der siebenjährige Hubert Arnold (SSC) als Gesamt-Elfter in 5:21 Minuten sowie Lilly Alea Rommel (Geschwister-Scholl-Schule/6:33 Minuten) als U08-Siegerin.
os