„Harmonisches Versagen“ bei der Linken

Matthias Okon

Die kurios gescheiterte Kandidatur von Matthias Okon (Hasselroth) bei der Landratswahl im Januar hat beim Kreisvorstand der Linken für verdrossene Gesichter gesorgt.

Region – Die Suche nach den Verantwortlichen für die unterbliebene Einreichung der Bewerbungsunterlagen beim Kreiswahlleiter im Landratsamt ist nur kurz gewesen – Schuldzuweisungen gibt es nicht. Der komplette Kreisvorstand um den Vorsitzenden Dr. Thomas Maurer (Rodenbach) nimmt die peinliche Panne kollektiv auf seine Kappe.

„Wir stehen gemeinsam für dieses harmonische Versagen“, heißt es in einer am Mittwoch einstimmig beschlossenen Erklärung, die am Rande einer geplanten Wahlkampfveranstaltung in Wächtersbach bekannt gegeben worden ist. „Das Kollektiv des Kreisvorstandes hat in diesem Fall organisatorisch versagt. Wir werden aus diesen Fehlern lernen und auch ohne Kandidatur zum Landrat unsere Öffentlichkeitsarbeit im Interesse der sozialen Gerechtigkeit im Main-Kinzig-Kreis weiterführen“, heißt es weiter. „Wir haben es vermasselt“, sagte Thomas Maurer, der Kreisvorsitzende der Linken, der zumindest froh ist, dass noch „keine Wahlplakate“ in Auftrag gegeben worden sind. Am vergangenen Montag war der Bewerbungsschluss für die Kandidaturen: Nur Amtsinhaber Thorsten Stolz (SPD) und Herausforderin Gabriele Stenger (CDU) hatten ihre Papiere eingereicht.

Die Linke hatte zwar Okon offiziell nominiert und dessen Kandidatur öffentlich verkündet – jedoch vergessen, die formalen Unterlagen bis zum Annahmeschluss einzureichen – ein Novum in der politischen Geschichte des Kreises. Somit treten nur die beiden Bewerber aus den Parteien an, die seit Jahren die Große Koalition im Kreistag bilden – ein Kandidat der Oppositionsparteien ist nicht dabei.

VON THORSTEN BECKER