Hubert Müller feiert 80. Geburtstag

Hubert Müller

Gelnhausen – Ein Gelnhäuser Urgestein hat seinen 80. Geburtstag gefeiert. Wie kaum eine zweite Persönlichkeit habe Hubert Müller seiner Heimatstadt als ehren- und hauptamtlicher Politiker seinen Stempel aufgedrückt, heißt es in einer Würdigung.

In seiner Amtszeit als Erster Stadtrat der Barbarossastadt nahmen viele Projekte konkrete Gestalt an: Die Altstadtsanierung, aber auch der Bau der Stadthalle wurden unter der Ägide des Christdemokraten vorangetrieben. In dieser Zeit kreierte der damalige Bürgermeister Jürgen Michaelis seinen Spitznamen. „Humbutz“ ist bis heute sein Markenzeichen geblieben.

Das Geburtstagskind stand dabei eher selten in „der ersten Reihe“. Hubert Müller wirkte lieber im Hintergrund. Dies meist geräuschlos, aber hoch effizient. Dank seiner verbindlichen Art konnte er die oft sehr weit auseinanderstrebenden Interessen bündeln und so für Beschlüsse breite Mehrheiten erreichen. Dies bedeutete aber nicht, dass er seinen Standpunkt aus opportunistischen Gründen verbogen hat.

Sachverstand und ausgeprägte Detailkenntnisse waren für den „Humbutz“ stets die Schlüssel für eine gedeihliche Zusammenarbeit mit der eigenen Fraktion – aber auch mit den Vertretern der „anderen politischen Feldpostnummer“.

Heimatverbundenheit ist ein weiteres Attribut, das den Jubilar kennzeichnet. Geboren und aufgewachsen in Gelnhausen, legte er in seiner Heimatstadt das Abitur ab. Sein Studium der Sozialwissenschaft erfolgte unter anderem in Freiburg (Breisgau). Sein Selbstverständnis im sozialen Bereich schöpfte er aus der katholischen Soziallehre und seinem christlichen Glauben. Sozialarbeit war folglich nicht allein eine berufliche Herausforderung, sondern das tiefe, innere Bedürfnis, Menschen in schwierigen Situationen Hilfestellung zur Selbsthilfe zu leisten.

Im neu geschaffenen Main-Kinzig-Kreis wurde er vom damaligen Landrat Rüger mit der Leitung der Hauptabteilung Soziales in der Kreisverwaltung betraut, ehe er als „hauptamtlicher“ Erster Stadtrat in das Rathaus Gelnhausen wechselte und schließlich als Kreistagsabgeordneter und stellvertretender Vorsitzender der dortigen CDU-Fraktion erneut die politische Bühne des Main-Kinzig-Kreises betrat. Nach dem Scheitern der rot-grünen Koalition im Main-Kinzig-Kreis wurde er von CDU und SPD zum Vizelandrat gewählt und unter anderem mit der Leitung von zwei wichtigen Dezernaten betraut: Finanzen und Krankenhäuser.

Mit der Umwandlung der ehemaligen „Eigenbetriebe Krankenhäuser“ in eine gemeinnützige GmbH, deren alleiniger Anteilseigner der Main-Kinzig-Kreis bis heute ist, wurde der Grundstein zu einem modernen, leistungsfähigen Dienstleistungsunternehmen gelegt. Weitere Meilensteine seines Wirkens im Kreis waren die Konsolidierung der Finanzsituation, aber auch die Errichtung der „Rainer-Krätschmer-Brücke“ in Wächtersbach, deren Planung und Bau er gegen mancherlei Widerstände im Kreisparlament auf den Weg brachte.

Seine politische Heimat war stets die CDU, der er seit vielen Jahrzehnten angehört – darunter viele Jahre als ehrenamtlicher Kreisvorsitzender. Neben seinen beruflichen Positionen bekleidete Hubert Müller eine ganze Reihe von Ehrenämtern in seiner Heimatstadt, im Kreis und nicht zuletzt als Schatzmeister des Hessischen Roten Kreuzes. Nach dem Ende seiner beruflichen Karriere zählte auch das Amt des Kreistagsvorsitzenden dazu.

In den vergangenen Jahren hat sich der Jubilar aus der Öffentlichkeit weitgehend zurückgezogen. Zusammen mit seiner Frau Petra lebt er im Stadtteil Meerholz. Zu seiner engsten Familie zählen zwei Töchter und ein Enkel. upn