Der Klang überzeugt noch immer

Klingt auch mit seinen mehr als 100 Jahren auf den Tasten immer noch gut: der Blüthner-Flügel, den Franz-Joseph Peter (Dritter von links) der Kopernikusschule zur Verfügung gestellt hat. Foto: PM

Die Fachschaft Musik der Kopernikusschule Freigericht hat eine großzügige Spende erhalten. Der Altenmittlauer Künstler Franz-Joseph Peter stiftete der Schule seinen Blüthner-Flügel zur dortigen Kulturförderung.

Freigericht – Der historische Blüthner-Flügel von Peter wurde an die Fachschaft Musik übergeben. Musiklehrer Michael Schneider spielte sogleich eine Mozart-Sonate und lobte die klangliche Modulationsfähigkeit des Instruments. „Das ist ein sehr schönes Instrument. Man kann direkt musizieren und mit verschiedenen Klangfarben spielen.“, so Schneider.

Ein Grund für die Faszination an diesem Instrument ist das von Blüthner Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte Aliquot-System, das auch in diesem Instrument verbaut ist. Die dreifachen Saitenchöre der oberen drei Oktaven werden dabei durch eine vierte Saite ergänzt. Diese ist jedoch jeweils um eine Oktave höher gestimmt und wird vom Hammer nicht mitangeschlagen. Lediglich die Resonanz lässt sie mitschwingen und verleiht dem Flügel einen äußerst obertonreichen und vollen Klang.

Franz-Josef Peter betont das besondere Alter und die Wertigkeit dieses Flügels. „Das Instrument ist bereits über 100 Jahre alt und wurde immer sehr gut gepflegt.“ Auf die Frage, weshalb er den Flügel an die Schule gestiftet habe, ergänzt Peter: „Ich möchte mit der Zeit gehen und habe mir einen E-Flügel gekauft, mit einer Vielzahl an einstellbaren Klängen und einer Silentfunktion. So kann ich auch abends üben. Zudem freut es mich sehr, wenn mein Blüthner zahlreiche Schülerinnen und Schüler erfreuen kann. Man muss die Kultur an der Basis fördern und wo geht das besser als an einer allgemeinbildenden Schule.“ Peters künstlerische Aktivitäten sind in der Region bekannt und dienen unter anderem dazu, etwas zur Bereicherung des Freigerichter Kulturlebens beizutragen.

So entstanden zum Beispiel die lebensgroße Bronzestatue des letzten Horbacher Ausrufers im Zentrum von Horbach, eine Bronzebüste des Wasserdoktors für die Horbacher Kneipp Anlage, ein Ölgemälde des Altenmittlauer Pfarrers Trageser, der im Dritten Reich durch die Naziherrschaft zu Tode kam, das als Geschenk an die Gemeinde Freigericht nun im Gemeindezentrum hängt, ein Kunstobjekt zur Gestaltung der Somborner Gedenkstätte für die vertriebenen Juden aus Freigericht oder ein Bronzerelief des Neuseser Jugendstil Künstlers Adolf Amberg zum 100. Todestag, das sich Neuseser Park befindet.

Es ist ein großer Glücksfall für die Kopernikusschule, gerade jetzt dieses wunderbare Instrument zu erhalten. Erst jüngst hat sich die Schule als „Schule mit Schwerpunkt Musik“ beworben.

Neben dem vielseitigen Angebot an Chor- und Bläserklassen soll zukünftig ein Bereich für Kammermusik eingerichtet werden, in welchem der Flügel eine zentrale Rolle spielen wird, weiß Petra Weismantel, Fachsprecherin für Musik, zu berichten.

Bereits am 2. und 3. Juni finden die nächsten großen Konzerte mit dem Projekt „400 Voices in Harmony – The Greates Show“ unter der Leitung von Musiklehrer und Chorleiter Gerd Zellmann in der Kopernikusschule statt.
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