Auf neuen Wegen im Hauptschulzweig

Kultusminister Alexander Lorz bekam bei einem Besuch an der Kopernikusschule von Schülern aus dem Hauptschulzweig das neue Unterrichtskonzept detailliert erläutert. Archivfoto: PMv

Seit dem vergangenen Schuljahr wird im Hauptschulzweig der Hauptschule der Kopernikusschule nicht mehr wie gewohnt in jahrgangsgleichen Klassen, sondern in fünf jahrgangsübergreifenden Lerngruppen gelernt.

Freigericht – Von diesen fünf jahrgangsübergreifenden Lerngruppen setzen sich drei Lerngruppen aus Schülern der Jahrgangsstufen fünf, sechs und sieben zusammen sowie zwei Lerngruppen aus Schülern der Jahrgangsstufen acht und neun. Gemeinsam voneinander lernen steht auf der Tagesordnung.

Auch am Stundenplan wurde einiges verändert. Aus Einzelfächern wie Geschichte, Biologie und Musik sind die neuen Lernbereiche Gesellschaftslehre, Naturwissenschaften und Ästhetische Bildung entstanden. Der Fachunterricht Deutsch, Englisch, Mathematik und Sport findet für alle Lerngruppen jeweils zur gleichen Zeit statt. Schüler haben daher die Möglichkeit, die Lerngruppen zu wechseln.

In Sport werden die Lernenden der Lerngruppen fünf bis sieben und acht bis neun zusammen unterrichtet. Jahrgangsübergreifendes Lernen bedeutet hier vor allem soziales Lernen.

Im Unterricht arbeiten die Schüler mit dem neuen Aufgabenformat der „Lernjobs“. Sie ermöglichen das selbstständige und konzentrierte Arbeiten an den Unterrichtsinhalten und fördern auch das digitale Lernen. Alle Lernenden sind mit einem iPad ausgestattet, sodass auch Recherchen betrieben oder Präsentationen erstellt werden können. Die Lernjobs sind so aufgebaut, dass sie von den Schülern weitestgehend selbstständig bearbeitet werden können. Das erfordert ein gewisses Maß an Eigenständigkeit und öffnet den Blick für den individuellen Lernprozess. Selbstständig und eigenverantwortlich können die Schüler entscheiden, ob sie während des Unterrichts an einem Kunstprojekt teilnehmen oder im Lernbüro von Lehrkräften des Beratungs- und Förderzentrums unterstützt werden möchten.

Die Schüler lernen außerdem, Verantwortung zu übernehmen. So wurde von den Lerngruppen acht und neun eine Mini-Olympiade geplant, die die Schüler der Lerngruppen fünf bis sieben im Rahmen der ersten Schulwoche durchgeführt haben. Nach einer gemeinsamen Wanderung zum Fernblick in Neuses leiteten die „Großen“ die „Kleinen“ beim Ringewerfen, Seilhüpfen oder Dosenwerfen an. Außerdem besuchten die rund 90 Schüler gemeinsam mit ihren fünf Lerncoaches ein Freibad und die Eissporthalle in Frankfurt.

Verantwortung übernimmt derzeit auch eine kleine Gruppe von Schülern der Schulgarten-AG. Lehrer Daniel Koß hat diese AG ins Leben gerufen, um mit Gartenplaner Uwe Gottfried und den Lernenden den Schulgarten wieder so richtig zum Blühen bringen. Hier kann künftig neben saisonaler Bepflanzung und selbst gebauten Insektenhotels auch Gemüse von der Aussaat bis zur Ernte gehegt und gepflegt werden.

Ein weiteres Highlight für die Schüler war der Besuch des hessischen Kultusministers Professor Dr. Alexander Lorz im Juni. Im Rahmen eines „World-Cafés“ haben die „Großen“ eine Evaluation zum neuen Hauptschulkonzept vorbereitet und dann mit den „Kleinen“ durchgeführt. Nachdem sie ihre Ergebnisse dann stolz dem Kultusminister präsentiert hatten, gab es von ihm viel Lob und eine äußerst positive Rückmeldung zum innovativen Hauptschulkonzept.

Wenn die Kopernikusschule Freigericht am Samstag, 28. Januar, ihre Türen öffnet und wieder herzlich zum großen Informationstag einlädt, haben alle Interessierten die Möglichkeit, den Hauptschulzweig und das neue Konzept genauer kennenzulernen.  upn