Schnullerfee hat jetzt einen Briefkasten

Dr. Wolfgang Lenz und Dr. Gunda Adolphi bei der Ziehung des Gewinners im Beisein von Schnullerfee Marina. Foto: PM

Region – Das Angebot des Amtes für Gesundheit und Gefahrenabwehr und des Arbeitskreises Jugendzahnhilfe unterstützt Kinder dabei, auf den Nuckel zu verzichten.

Die Schnullerfee des Main-Kinzig-Kreises ist ab sofort auch postalisch direkt zu erreichen: Über den Schnullerfee-Briefkasten, der sich in direkter Nachbarschaft zum Schnullerbaum des Main-Kinzig-Kreises befindet, der auf der Rückseite des Main-Kinzig-Forums in Gelnhausen aufgestellt wurde. „Wenn Kinder alt genug sind, um auf ihren Schnuller zu verzichten, dann ist das für sie und die Eltern ein wichtiger Entwicklungsschritt. Unsere MKK-Schnullerfee hilft dabei, den Kindern die Trennung von ihrem Schnuller zu erleichtern“, erklärt Dr. Wolfgang Lenz, Leiter des Amtes für Gesundheit und Gefahrenabwehr. Um Eltern und ihre Kinder auch während der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie erreichen zu können, haben der Zahnärztliche Dienst im Amt für Gesundheit und Gefahrenabwehr und der Arbeitskreis Jugendzahnpflege 2020 die Aktion „Schnullerbaum“ ins Leben gerufen – mit tollem Erfolg, denn zahlreiche ausgediente Schnuller aus dem Kreis, aber auch aus ganz Deutschland wurden seitdem im Main-Kinzig-Forum abgegeben und zieren mittlerweile den Schnullerbaum.

Zahlreiche Kinder der Kindertagesstätte St. Peter aus Gelnhausen kamen zur Einweihung des Schnullerfee-Briefkastens. Gemeinsam warfen sie einen Blick auf und in den „magischen blauen Briefkasten“ und trafen sogar auf die Schnullerfee Marina. Jedes Kind erhält bei Einwurf des Nuckels Post von der Schnullerfee sowie einen „magischen Kraft-Wunsch-Stein“, den sich die Kinder zum Trost unter das Kopfkissen legen können. Die Kinder durften sich bei der Fee auch einen der liebevoll gestalteten Steine abholen, die von Tanja Steinbock vom Arbeitskreis Jugendzahnpflege liebevoll bemalt und mit Glitzerstaub verziert wurden.

„Diese schöne Aktion macht auch darauf aufmerksam, dass der Schnuller zwar zu Beginn Trost spendet und sehr zur Beruhigung des Kindes beiträgt, aber eben nicht unbegrenzt eingesetzt werden sollte. Kieferorthopäden empfehlen, dass Kinder den Schnuller spätestens im Alter von zwei Jahren nicht mehr nutzen sollten. Die Entwöhnung startet idealerweise schon dann, wenn sich die ersten Zähne zeigen, dann wird der Saugreflex allmählich vom Kaureflex abgelöst. Ist der Schnuller in dieser Phase dennoch weiter im Einsatz, kann das negative Folgen für das Zahn- und Kieferwachstum haben“, erläutert Dr. Wolfgang Lenz. Aber auch die Backenzähne können zur Seite stehen und die Schneidezähne sich nach vorne verlagern. Die Folge: Die Zunge könnte Schwierigkeiten damit bekommen, die Buchstaben S und Z richtig auszusprechen, sodass das Kind ein Lispeln entwickelt. Aber auch Kiefergelenkstörungen könnten die Folgen sein, wenn der Schnuller zu lange in Gebrauch ist. „Auch Daumenlutschen ist keine Alternative, da auch hier die Zähne auf ordentlich Widerstand stoßen“, so Wolfgang Lenz weiter. „Die Kinder erfahren über die Schnulleraktion, dass andere Jungen und Mädchen es auch schon geschafft haben, sich von dem vertrauten Schnuller zu trennen und dass das zum Großwerden dazu gehört“, betont Dr. Gunda Adolphi, Geschäftsführerin des Arbeitskreises Jugendzahnpflege und Sachgebietsleiterin des Zahnärztlichen Dienstes des Amtes für Gesundheit und Gefahrenabwehr des Main-Kinzig-Kreises.

Dr. Wolfgang Lenz zog aus den bereits eingesendeten Schnullerbriefen, die den abgegebenen Schnullern beigelegt werden, einen Gewinnerbrief, dessen Absender einen Preis erhält. Gewonnen hat Jonas Gebhard aus Singen.

Die Aktion Schnullerbaum ist nicht neu. Der früheste Baum ist bekannt aus Dänemark und wurde in den 1920er Jahren aufgestellt. Mittlerweile stehen mehr als zwei Dutzend Schnullerbäume in ganz Deutschland und erfreuen sich großer Beliebtheit. Am Schnullerbaum des Main-Kinzig-Kreises hängen Schnuller aus ganz Deutschland. ari