Seniorenheim ist insolvent

Nachdem kürzlich bekannt geworden ist, dass das Curata-Seniorenwohnzentrum in Bad Soden-Salmünster wegen Insolvenz Ende März schließen muss, ist die Sorge bei den Bewohnern und Mitarbeitenden groß.

Bad Soden-Salmünster/Region – Der Kreis und die Stadt stehen in engem Austausch, um vor allem für die Betroffenen eine Lösung zu finden, heißt es in einer Mitteilung von Kreis und Stadt. Auch die Heimaufsicht sei in den Prozess involviert und stehe in Kontakt sowohl zur Einrichtung und zum Sozialhilfeträger.

„Immerhin sprechen wir hier von rund 100 Menschen, die jetzt einen neuen Pflegeplatz benötigen und noch einmal einer Vielzahl von Mitarbeitenden, die sich nach einem neuen Arbeitsplatz umsehen müssen. Das ist eine Situation, die verständlicherweise große Unsicherheit hervorruft. Wir erwarten vom Träger der Einrichtung einen verantwortungsbewussten und fairen Umgang mit allen Betroffenen“, erklären Landrat Thorsten Stolz, Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler und Bürgermeister Dominik Brasch. „Der Pflegeheimträger hat zwar angekündigt, die Pflegeheimbewohner und die Mitarbeitenden in anderen Häusern unterzubringen. Die nächstgelegenen Einrichtungen des Betreibers befinden sich jedoch im Wetteraukreis sowie in Wiesbaden. Wir sind aus diesem Grund dabei, Angebote innerhalb des Landkreises zu organisieren.“

Gerade für die pflegebedürftigen Menschen und ihre Angehörigen sei es wichtig, dass Pflegeplätze in der Region gefunden werden, damit sie für Besuche keine weiten Wege in Kauf nehmen müssten. Darauf konzentriere sich jetzt auch der Main-Kinzig-Kreis, um hier konkrete Unterstützung und Hilfe zu leisten. Auch für die Mitarbeitenden stelle sich die Frage, wie es jetzt weitergehe. Die Nachricht über den insolventen Pflegeheimträger treffe die Kurstadt hart. „Denn damit fällt, nachdem bereits vor wenigen Monaten zwei Kliniken ihren Betrieb eingestellt haben, eine wichtige pflegerische Einrichtung weg. Weitere Pflegeplätze gibt es bei uns vor Ort nicht“, so Brasch.

Der Kreis und die Stadt Bad Soden-Salmünster laden alle Beschäftigten der Pflegeeinrichtung Curata zu einer beruflichen Veranstaltung ein. Am Montag und Dienstag, 23. und 24. Januar, präsentieren sich Unternehmen aus dem Bereich Pflege und Klinikwesen im Spessart Forum und stehen jeweils im Zeitraum von 12 bis 15 Uhr für Kontaktaufnahmen bereit. Grundsätzlich können an beiden Tagen weitere Interessierte kommen, die sich eine Beschäftigung in Berufen dieser Branche vorstellen können. Vertreten sind unter anderem die Rehakliniken aus dem Stadtgebiet, die Alten- und Pflegezentren des Kreises sowie die Main-Kinzig-Kliniken. „Unser übergeordnetes, gemeinsames Interesse ist es, Pflegefachkräfte in der Region zu halten. Aber wir haben auch das ganz besondere Anliegen, den Frauen und Männern von Curata Sicherheit zu geben für die Zeit nach der Schließung ihres Hauses im März“, erklärt Landrat Thorsten Stolz. Bürgermeister Dominik Brasch bekräftigt: „Die Fachkräftesuche ist in der Kur- und Klinikbranche eine echte Herausforderung. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die von der Curata-Schließung betroffen sind, kann das aber auch zur Chance werden, schnell eine neue Stelle zu finden. Dafür haben wir diese Vernetzungsaktion ins Leben gerufen.“

Der Kreis mit Landrat Thorsten Stolz und Erster Kreisbeigeordneter Susanne Simmler sowie Bürgermeister Dominik Brasch stehen seit Tagen in Austausch über die Situation bei Curata. Neben der Unterbringung der gut 100 Bewohner treibt die Kreis- und Stadtspitze die Zukunft der Beschäftigten um. „Einige Personen haben sich über die Kontaktadressen beim Kreis und bei der Stadt schon gemeldet, in erster Linie aber Angehörige der betroffenen Curata-Bewohnerschaft“, berichtet Sozialdezernentin Susanne Simmler. „Wir gehen fest davon aus, dass sich nach dem ersten Schock über das Einrichtungs-Aus in Kürze viele Angestellte auf Jobsuche begeben werden. Für sie bieten wir eine konkrete Hilfestellung.“

In Überlegungen der Stadt Bad Soden-Salmünster und des Main-Kinzig-Kreises sind heimische Unternehmen in den vergangenen Tagen konkreter eingebunden worden. In den Gesprächen wurde rasch die Idee eines „Bewerber*innentags“ geboren. Eine Voranmeldung für die Veranstaltungen am 23. und 24. Januar ist nicht nötig.

Weiterhin haben Bürger, die beruflich oder familiär von der Schließung der Einrichtung Curata betroffen sind, die Möglichkeit, sich bei der vom Main-Kinzig-Kreis eingerichteten Pflegeplatz-Hotline, z 06184 2052100, zu melden.

Als Anlaufstelle für Arbeitssuchende steht neben dieser Rufnummer und den Aktionstagen im Spessart Forum auch das „Netzwerk für Gesundheit Main-Kinzig“ in Bad Soden-Salmünster vermittelnd zur Seite, dem unter anderem die Rehakliniken in Bad Soden angehören: z
06056 744128 und E-Mail info[at]nfg-mkk[dot]de.  sem