Am 11. September soll das Areal am Kinzigstausee geöffnet werden Startschuss für „Ardeas Seenwelt“

In wenigen Wochen geht es los: Landrat Thorsten Stolz und die beteiligten Bürgermeister geben einen Überblick über die Fortschritte am Stausee. Foto: Stephan Siemon

Hochsommerlich-entspannte Atmosphäre am Kinzig-Stausee. Drei Schwäne ziehen majestätisch ihre Kreise. Ein Graureiher gesellt sich dazu. Der Fahrer eines Baggers sucht Schatten, den Büsche am Wegesrand ihm spenden können.

Bad Soden-Salmünster/Steinau – Leben kommt in die Szene. Landrat Thorsten Stolz kommt über die Brücke, die vom Parkplatz zur Staumauer führt. Dominik Brasch, der Bürgermeister von Bad Soden-Salmünster, kommen dazu. Kreisbeigeordnete Susanne Simmler erscheint, gefolgt vom frisch gebackenen Steinauer Bürgermeister Christian Zimmermann. Es folgen der Chef von der Spessart-Tourismusgesellschaft, Bernhard Mosbacher, Thomas Dickert von Spessart regional und die weiteren Akteure.

Anlass ist ein Startschuss. Rund um den Stausee entsteht „Ardeas Seenwelt.“ Und der Landrat freut sich: „Endlich geht es los!“ Rund zwei Jahre lang wurde überlegt, geplant, diskutiert. Viele Interessen müssen unter einen Hut gebracht werden.

Der Stausee, etwa 70 Hektar groß, wurde 1982 fertiggestellt. Sein ursprünglicher Zweck ist der Hochwasserschutz für das Kinzigtal und die Erzeugung elektrischer Energie.

Doch hat er sich in den vergangenen Jahrzehnten weiterentwickelt. Zum Naherholungsgebiet einerseits, zum wertvollen Biotop andererseits. Und so mussten natürlich auch Umweltschutzverbände wie der NABU, der örtliche Naturschutzverein und die Angler, die einen Teil des Seeufers gepachtet haben, gehört werden.

Was kommt dabei heraus? Ein naturnaher Erlebnisweg, der einmal rund um den See führen wird. An 16 verschiedenen Stationen wird eine „Lern- und Erlebnislandschaft“ entstehen, wie Kreisbeigeordnete Susanne Simmler es nennt.

Eine Station für Vogelbeobachter wird es geben – der künstlich angelegte Stausee beheimatet mittlerweile verschiedene interessante Vogelarten. Wer den Rundweg erkundet hat, der weiß hernach, welche Fische im See leben, welche Bäume das Ufer säumen, welche Zugvögel rasten, aber auch, wie eine Kläranlage funktioniert. Weiter wird es eine Kletterwand in Form eines Fischs geben, einen Wasser-Spielplatz, und auch die Gastronomie wird – wenn auch erst im kommenden Jahr – wiederbelebt werden.

Ein breit gefächertes Angebot also, das zum Ziel hat, einerseits den Tourismus in der Region anzukurbeln, andererseits aber auch, den See in seiner ökologischen und schützenden Funktion zu erhalten. Also: Beobachtende Teilnahme ist angesagt, Wasserskifahren nicht. Ziel ist die generationenübergreifende Förderung der Umweltbildung rund um die Themen Wasser, Fauna, Flora und Vogelwelt. Bleiben wird der Bootsverleih, die Steganlage wird erneuert. Rund 1,2 Millionen Euro wird das Projekt kosten, zu dem der Landkreis 600 000 Euro, die Städte Bad Soden-Salmünster und Steinau je 50 000 Euro beigesteuert haben. Die erhoffen sich eine Steigerung ihrer Attraktivität und ihrer Gästezahlen. Auch das Land Hessen hat 500 000 Euro gegeben..

Deutlich wird, dass die Zusammenarbeit trotz der unterschiedlichen Interessenlagen sehr freundschaftlich und zugewandt ist. Man darf sich durchaus den 11. September im Kalender markieren. Denn an diesem Tag soll „Ardeas Seenwelt“ – Ardea ist der Name des Maskottchens, passenderweise ein Graureiher – eröffnet werden.

Denn bis dahin soll der Rundweg, was durchaus sportlich klingt, fertig sein. Und auch, wenn es mit der Gastronomie noch etwas dauert: In Bad Soden-Salmünster oder in Steinau werden sich schon ein Café oder eine Eisdiele finden lassen. Wer es bis dahin nicht erwarten kann: Für Kinder ab drei Jahren gibt es einen Malwettbewerb auf der Homepage von Spessart Tourismus – die Gewinner sollen bei der Eröffnung im September prämiert werden. Infos im Internet unter www.spessart-tourismus.de/ardeas-seenwelt.
ssi