Startschuss für die Energiewende

Der Solarpark in Niedermittlau: Gemeinsam mit dem Areal in Neuenhaßlau umfasst die Anlage rund 100 000 Quadratmeter. Foto: PM

Solaroffensive in Hasselroth: In den Ortsteilen Niedermittlau und Neuenhaßlau entstehen auf fast 100 000 Quadratmetern zwei Solarparks, die zukünftig über 3000 Haushalte mit Strom versorgen sollen.

Hasselroth – Es handelt sich um die derzeit größte Gesamtanlage im Main-Kinzig-Kreis. Jüngst war Baustart in Niedermittlau. Und die viel beschriebene „Energiewende vor Ort“ soll auch tatsächlich den Hasselrother Bürgern zugutekommen. Bürgermeister Matthias Pfeifer (Soziale Wählergemeinschaft) hatte bereits bei der Vorstellung des Projekts vor knapp zwei Jahren einen „Hasselroth-Tarif“ angekündigt. Laut Torsten Eurich, Geschäftsführer der Next Energy GmbH, ist ein Regionaltarif mit dem Netzbetreiber in Vorbereitung. Das Unternehmen aus Brachttal, an dem die Kreiswerke Main-Kinzig über ihre Tochterunternehmen Versorgungsservice Main-Kinzig beteiligt ist, ist laut Eurich Marktführer im Main-Kinzig-Kreis mit einem Anteil von 60 Prozent. Betrieben werden unter anderem Anlagen in Bruchköbel, Neuberg oder auf der Mülldeponie Hailer, weitere zehn Anlagen befinden sich laut Eurich aktuell in der Projektplanung, darunter Solarparks in Linsengericht, Bad Soden-Salmünster und Jossgrund, eine noch größere Anlage als in Hasselroth soll in naher Zukunft im Nachbarort Freigericht entstehen.

„Wir waren fix“, freute sich Bürgermeister Pfeifer über die schnelle Umsetzung des Projekts. Lediglich zwölf Monate habe es vom Aufstellungsbeschluss im Oktober 2021 bis zum Baurecht gedauert, im Februar 2023 standen dann bereits die ersten Bauzäune. Der „Solarpark 1 Niedermittlau“ entsteht nordwestlich der Bahnhofssiedlung Niedermittlau in Richtung Meerholz, erstreckt sich über eine Fläche von 48 727 Quadratmetern und grenzt an die Bahnstrecke Frankfurt – Fulda an.

Laut Pfeifer haben man sich bemüht, alle Grundstückseigentümer und Anwohner im Vorfeld bei Bürgerversammlungen einzubinden, was bei zwei Grundstückseigentümern allerdings nicht gelungen sei. „Vermutlich glauben sie, dass das hier irgendwann Bauland wird.“ Man habe diese beide Grundstücke schließlich von den Planungen ausgegrenzt. Der „Solarpark 2 Neuenhaßlau“ wird im Bereich „Lerchenberg“ entstehen, ebenfalls unweit der Bahnlinie, in fußläufiger Nähe zu Friedhof und Hundeplatz. Hier haben alle Grundstückseigentümer einer Nutzung zugestimmt und erhalten hierfür wie auch in Niedermittlau eine Pacht.

Der Solarpark erstreckt sich in Neuenhaßlau auf eine Fläche von 49 943 Quadratmetern. Eingespeist wird der durch die Sonneneinstrahlung erzeugte Strom über noch zu verlegende Kabel in das Umspannwerk in Niedermittlau.

Über die Betriebszeit sollen die Anlagen mit einer Leistung von zwölf Megawatt mehr als 200 Millionen Kilowatt Strom erzeugen und damit 3150 Haushalte versorgen. Laut Next-energy-Geschäftsführer Eurich erspart die Anlage der Umwelt einen CO2-Ausstoß von mehr als 6000 Tonnen pro Jahr.

VON ANDREAS ZIEGERT