Gruppe aus Hasselroth sammelt für Auffangstationen Stricken für die Tiere in Australien

Die fleißigen Helfer packen die Spenden für die leidenden australischen Wildtiere ein (von links): Nicole Steinsdörfer, Sebastian Steinsdörfer, Bürgermeister Matthias Pfeifer, Iris Wohlgezogen-Biba und Gaby Pfeiffer. Foto: dik

Eine engagierte Gruppe Hasselröther Bürger beteiligt sich am Sammeln, Verpacken und Verteilen von Waren, zumeist selbst gestrickt, genäht oder gehäkelt, die für leidenden Tier in Australien gedacht sind.

Hasselroth – Hasselroth stellt die Sammelstelle für Hessen, was mit einer Menge Arbeit verbunden ist.

Es sind erschreckende Nachrichten aus Australien: Mindestens eine Milliarde Tiere sind nach Expertenschätzungen durch die verheerenden Buschfeuer ums Leben gekommen. Doch zahlreiche Wildtiere, wie Koalas, Kängurus und Flughunde konnten von Tierschützern vor Ort gerettet werden. Teils mit schweren Verbrennungen werden sie jetzt in Auffangstationen und Tierkliniken behandelt.

Ein großes Problem dort: Aufgrund der hohen Anzahl an verletzten Tieren mangelt es an Kängurusäcken, Wickel für Flughundbabys und Kuschelnester für Tierkinder. Das erfuhr auch eine Gruppe deutscher Wildtierpfleger, Tierschützer und handarbeitsbegabter Tierfreunde und hat sich zu einer Facebook-Gruppe zusammengefunden. Ihre Mission: „Wir stricken, nähen und häkeln für die Wildlife Rescue Stations in Australien.“ Diese Gruppe ist seit Anfang Januar innerhalb kürzester Zeit auf über 21.000 Mitglieder gewachsen. Die Bereitschaft zu helfen, ist unglaublich groß.

Nicole Steinsdörfer, sie ist auch im Tierrefugium Hanau, dem Gnadenhof Groß-Auheim aktiv, bot ihre Hilfe an. „Allerdings kann ich nicht stricken oder häkeln, da habe ich zwei linke Hände“, meinte sie. Die Aufgabe, eine Sammelstelle einzurichten, nahm sie gerne an. Im Hasselrother Rathaus stellte Bürgermeister Matthias Pfeifer (Soziale Wählergemeinschaft) einen Raum zur Verfügung, den die Gruppe um Nicole Steinsdörfer nutzen kann. Hasselroth ist nun die offizielle Sammelstelle für Hessen, in der sechs, manchmal sieben Personen jeden zweiten Tag mit Verpacken, Umverteilen und Ausfüllen der Zollformulare verbringen.

Für die Spenden gibt es wichtige Hinweise:

1) Es müssen Stoff-/Materialangaben gemacht und der Lieferung beigelegt werden,

2) Die Sachen müssen gewaschen sein (bitte ohne Weichspüler).

3) Spender werden gebeten, eine Liste beizulegen, was das Paket beinhaltet. Umso leichter ist es für die Sammelstellen, alles zu sortieren.

4) Auf Sauberkeit achten. Die Sachen müssen tierhaarfrei sein.

6) Am besten für die Spenden sind ganz neue Kartons geeignet. Wenn nur benutzte Kartons zur Verfügung stehen, müssen die Spenden extra in saubere neue Tüten eingepackt sein, sodass die Werke keinen Kontakt zum Paket haben. Die Spenden dürfen auf keinen Fall Gerüche nach Lebensmitteln haben. Deshalb dürfen keine Pakete oder Kartons genutzt werden, in denen vorher Obst, Gemüse, Lebensmittel, Pflanzen oder Tierfutter waren.

Wenn die Spender diese Hinweise beachten, erleichtern sie den jeweiligen Sammelstellen die Arbeit. Sehr erfreulich ist auch, dass Spenden im Rathaus tagsüber abgegeben werden können. Die Kartons, alle etwa um 20 Kilogramm schwer, werden von einer Spedition abgeholt und an eine Partner-Airline der Lufthansa Cargo übergeben, die dann den Transport nach Australien übernimmt.

„Wir verschicken 2,6 Tonnen nach Australien und das, was wir nicht für Australien nutzen können, verteilen wir an die heimischen Wildtierstationen. Einen Überblick gibt es noch nicht, da wir noch Werke erwarten“, ist laut Steinsdörfer die weitere Zukunft der Hasselrother Sammelstelle noch nicht klar. Vielleicht sammelt man Spenden oder wird mit anderen Aktivitäten für die Tiere in Australien aktiv. dik