Bedarf für eine Einrichtung mit vier Gruppen besteht Auf der Suche nach einem Kita-Standort

Mit dem Festplatz und dem Spielplatz an der Grundschule sind noch zwei Standorte im Gespräch. Foto: Ziegert

Der Bauausschuss der Gemeindevertretung Hasselroth hat sich am Dienstagabend auf die Suche nach einem Gelände für einen neuen Kindergarten in Neuenhaßlau gemacht.

Hasselroth – Laut Auskunft aus dem Rathaus besteht der Bedarf für eine Betreuungseinrichtung mit mindestens vier Gruppen, übrig geblieben sind jetzt noch zwei Standorte: Der Festplatz und der Spielplatz an der Grundschule - die Abstimmung im Bauausschuss endete Unentschieden, das letzte Wort hat nun die Gemeindevertretung.

Bauamtsleiter Matthias Rösch erklärte den Ausschussmitgliedern was alles geht - und vor allem, was nicht geht. Startpunkt war der aktuelle Kindergarten in Neuenhaßlau. Eine Aufstockung des Gebäudes ist laut Rösch unmöglich, ein Anbau auf dem zirka 2900 Quadratmeter großen Gelände „sehr schwierig“.

Als zweiter möglicher Standort wurde der öffentliche Spielplatz an der Grundschule besichtigt. Die Fläche von zirka 3000 Quadratmetern wäre laut Rösch ausreichend, allerdings wäre für einen Kindergartenneubau eine Bebauungsplanänderung notwendig, was zirka acht Monate dauern würde. Größtes Manko sei allerdings die verkehrstechnische Anbindung. Laut Bürgermeister Scharf würden zahlreiche Eltern ihren Nachwuchs mit dem Auto in die Kitas bringen. Ein Durchstich zur Karlstraße an der Turnhalle vorbei ist demnach offenbar auch nicht möglich.

Dritter möglicher Standort: Die Mühlbachstraße, an deren Ende die Gemeinde ein Neubaugebiet plant. Da es sich hier (noch) um eine Sackgasse handelt, sieht Rösch auch hier große Verkehrsprobleme. Erst wenn das gesamte Gebiet erschlossen sei, könnte man möglicherweise über einen Ringverkehr nachdenken. Außerdem müsste auf dem 3.000 Quadratmeter großen Areal ein Höhenunterschied von fünf Metern überwunden werden. Letzte Station der kleinen Rundreise durch Neuenhaßlau: der Festplatz in Neuenhaßlau, von Beginn an der Favorit der Gemeindeverwaltung. Laut Rösch bietet das 6.000 Quadratmeter große Gelände vielfältige Möglichkeiten, um beispielsweise ein Ärztehaus anzugliedern oder für eine spätere Erweiterung der Kindertagesstätte. Außerdem habe das Regierungspräsidium für eine Bebauung bereits grünes Licht gegeben. Genutzt wird der Festplatz nur noch selten: Für den Herbstmarkt sei laut Bürgermeister Scharf auch ein anderer Standort, beispielsweise rund ums Rathaus, denkbar, außerdem veranstaltet der MSC Neuenhaßlau dort Kartrennen. Vertreter des Vereins verfolgten gespannt die Diskussionen, wollen sie doch ihr Vereinsleben weiterhin dort gestalten.

Als fünfter Standort war übrigens auch noch das Neubaugebiet in der Bahnhofssiedlung Niedermittlau im Gespräch, das nach der Festlegung auf Neuenhaßlau allerdings nicht weiter in Betracht gezogen wurde.

Als Erster legte sich in der Diskussion Andreas Wicklein (CDU) fest: Im Zusammenspiel mit Grundschule, Turnhalle und geplanter Senioreneinrichtung sei für ihn der Spielplatz der ideale Standort für eine neue Kita. Wicklein stimmt dementsprechend mit seinem Fraktionskollegen und Ausschussvorsitzenden Thorsten Rösch für diesen Standort, auch Helmut Ries (SWG) entschied sich für den Spielplatz. Die SPD tat sich schwer: Laut Christian Benzing würden alle sachlichen Gründe für den Spielplatz sprechen, wenn da nicht die Verkehrsprobleme wären. Für seinen Fraktionskollegen Jan Böckel geht am Festplatz kein Weg vorbei, da am Spielplatz ein Verkehrskollaps zu erwarten sei. Unterstützung bekamen sie von Armin Mohn (FDP), Heinz Ost (SPD) enthielt sich bei der Abstimmung, so dass der Ausschuss der Vorlage des Gemeindevorstandes „pro Festplatz“ bei Stimmengleichheit letztlich nicht zustimmte.

Von Andreas Ziegert