Es tut sich was in der Schlüchterner Innenstadt

Bürgermeister Matthias Möller (Mitte) beim offiziellen ersten Spatenstich vor der Schlüchterner Stadthalle. Foto: PM

Rund um das Herzstück der Schlüchterner Innenstadt – Stadthalle und Schlösschen – ist seit einigen Tagen mächtig Bewegung zu sehen. Bauarbeiter und Bagger sind eifrig im Einsatz, um nach einer umfassenden Umgestaltung diesen Bereich neu erstrahlen zu lassen.

Schlüchtern – „Schlüchterns ‘Gut Stubb’ ist der zentrale Veranstaltungsort unserer Stadt der Gegenwart. Daneben das Schlösschen mit Heimatmuseum steht für unsere wertvolle Vergangenheit. Rundherum gestalten wir jetzt einen Außenbereich mit Wohlfühlfaktor für die Zukunft“, gibt sich Bürgermeister Matthias Möller (parteilos) begeistert von den Planungen für diese rund 4800 Quadratmeter große Fläche am Rande der Altstadt.

Im Rahmen des Förderprogramms „Aktive Kernbereiche“ ist hier ein Handlungsschwerpunkt. Ein Frankfurter Planungsbüro hat sich zusammen mit örtlicher Verwaltung und Politikern umfangreich Gedanken gemacht und – unter Einbeziehung der Denkmalpflegebehörde – ein Konzept erarbeitet. Eine Fachfirma aus dem Raum Aschaffenburg ist nun mit der Ausführung betraut. Die Gesamtkosten sind mit rund 680 000 Euro veranschlagt.

Im parkartig gestalteten Schlösschengarten hinter und seitlich der Stadthalle wird mit geschwungenen Formen gearbeitet. Diese werden im Nahbereich der Gebäude durch eine gerade Linienführung ergänzt. Der lang gezogene Bereich wird mit einem zweieinhalb Meter breiten Weg in Richtung Schlossstraße mit einem Nebenweg zum Vorplatz der Stadthalle erschlossen. In Richtung Lotichiusstraße wird eine pflegeleichte, freiwachsende Hecke aus Blütengehölzen zur Eingrünung der Privatgrundstücke eingebracht.

Im Bereich der Kreuzung mit der Schlossstraße soll eine Rundbank eine Verweilmöglichkeit für die auf die Schulbusse wartenden Schüler gebaut werden. Das ebenfalls auf dieser Seite des Schlösschens stehende Weitzeldenkmal verbleibt an seinem Standort und erhält eine befestigte Einfassung.

Das zweite Kulturdenkmal, die „Grimm’sche Laube“ im mittleren Parkbereich, bietet mit ihrem erhöhten Sitzbereich einen guten Überblick. Sie soll nach historischem Vorbild wieder hergestellt werden. Dazu werden die noch vorhandenen alten Elemente wie der Steintisch nach einer fachgerechten Sanierung von Schäden sowie die Sandsteinstelen wieder installiert. Die historische Sitzsituation wird mit drei fest installierten Stühlen nachempfunden, während die Laube selbst mit teilweise gärtnerisch vorgeformten Torbogen-Elementen und Hainbuchen-Heckenelementen nachempfunden wird. Der Vorplatz der Stadthalle wird mit Natursteinpflaster ausgelegt. Die Baumstandorte werden erneuert, wobei sich die Positionierungen an die derzeit vorhandene Situation anlehnt. Sie werden unter Anwendung aktueller Erkenntnisse und Bautechniken als „urbane Standorte“ hergestellt, um den Bäumen eine längerfristige Entwicklungsperspektive zu geben als dies bisher der Fall war.

Der Standort des Brunnens wird ein Stück in Richtung Schlösschen verlagert, um insgesamt mehr Platz für die Außengastronomie zur Verfügung zu haben. Mit einem dekorativen Blühbeet vor dem historischen Gebäude wird eine hochwertige und angenehme Aufenthaltsqualität erzeugt.

Insgesamt zwei gastronomische Angebote werden in der Stadthalle beheimatet sein: zum einen das bereits bestehende Restaurant „Jedermanns“, zum anderen im vorderen Bereich das Café der Bäckerei Happ, die beide über Flächen für Außengastronomie verfügen, zum einen im Bereich gegenüber der Grimm’schen Laube, zum anderen vor der Gebäudefassade unmittelbar an der Schlossstraße.

Für die Bepflanzung wurden pflegeleichte sowie den Auswirkungen des Klimawandels angepasste Arten gewählt. So soll vor der Stadthalle beispielsweise die kleinkronige Winter-Linde „Rancho“ Platz finden, die mit ihrer buttergelben Herbstfärbung einen schönen Farbaspekt setzt.

Im Bereich des Schlösschengartens wird, um eine abwechslungsreiche, natürlich anmutende Baumstruktur zu schaffen und gleichzeitig interessante Früchte anzubieten, ein breiter Artenkanon verwendet.

Die Brabanter-Silberlinde beeindruckt durch ihre Größe, während die Hopfenbuche mit ihren Zapfen gerade im Biergartenbereich einen interessanten Aspekt bildet und der Eisenbaum durch seine leuchtend rotgelbe Herbstfärbung besticht. Zusammen mit den Bestandsbäumen bildet sich so eine vielgestaltige interessante Parkstruktur. upn