Geschenke mit gehöriger Weitsicht

Mit einer Kameradrohne wurde dieses Gruppenbild der Teilnehmer der Jubiläumsfeier an der Sternwarte der Kopernikusschule in Freigericht aufgenommen. Fotos: PM

Zu einer kleinen Feier hatte die Schulleitung der Kopernikusschule Freigericht in die Sternwarte der kooperativen Gesamtschule eingeladen. Anlass waren der 550. Geburtstag des Astronomen Nikolaus Kopernikus, dem Namenspatron der Schule, und außerdem die feierliche Inbetriebnahme neuer Teleskope und Astrokameras.

Freigericht – Schulleiter Ulrich Mayer begrüßte die anwesenden Mitglieder des astronomischen Arbeitskreises, des Schulelternbeirats und des Freundes- und Förderkreises sowie Lehrkräfte, Schüler der Astro-AG und weitere interessierte Personen.

„Es steht einer Europaschule gut an, an den 550. Geburtstag eines großen Europäers zu erinnern. Insbesondere wenn mit der schuleigenen Sternwarte die wissenschaftliche Astronomie auf solch hohem Niveau weitergeführt werden kann.“

Mayer überreichte für die Sternwarte ein kleines Modell des Geburtshauses von Nikolaus Kopernikus sowie eine kleine Monographie, beides ein Geschenk einer Lehrerin für den herkunftssprachlichen Unterricht Polnisch, die vor Kurzem in Thorn, der Geburtsstadt von Nikolaus Kopernikus, an einer Tagung teilnahm.

Der Schulleiter bedankte sich bei allen Sponsoren, darunter dem Freundes- und Förderkreis und der Elternschaft der Schule und ebenso bei Mitgliedern des Astronomischen Arbeitskreises, die erhebliche Mittel sowie Eigenarbeit für die weitere Ausstattung und Ausrüstung beigesteuert haben. Mayer bedankte sich auch bei den Lehrkräften, vorrangig bei Michael Pieke und seinem Nachfolger Tobias Scharf, insbesondere aber auch den Schülern der Astro-AG und ihren großen Erfolgen, zum Beispiel bei den Wettbewerben „Jugend forscht“ oder „Jugend experimentiert“.

Auch der Vorsitzende des Astronomische Arbeitskreises Freigericht, Oberstudienrat a. D. Michael Pieke, begrüßte die Anwesenden und berichtete, dass 1992 Nikolaus Kopernikus ausgewählt wurde, um der damaligen Gesamtschule Freigericht einen Namen zu geben. Er bedankte sich bei den zahlreichen Förderern der Sternwarte, die es ermöglichten, umfangreiche neue Gerätschaften zu erwerben.

In einem reich bebilderten Vortrag stellte Pieke nicht nur die einzelnen Sponsoren vor, sondern erteilte den Anwesenden eine Unterrichtsstunde über die physikalischen Grundlagen zum besseren Verständnis der Gerätefunktionen. So konnten alle den Informationen über die Funktion, Leistungsfähigkeit und technischen Details bestens folgen.

Auf der Kuppelplattform konnte eine neue Außenmontierung auf einer Stahlsäule errichtet werden, sodass nun gleichzeitig mit zwei Gruppen beobachtet und gearbeitet werden kann. Auf diese Säule wird ein neues, durch den Freundes- und Förderkreis finanziertes Spiegelteleskop montiert, das wahlweise mit einer Brennweite von 2350 mm oder unter Verwendung einer Hyperstar Linsenkombination mit einer Brennweite von 525 mm genutzt werden kann.

Eine vom AAK-Mitglied Markus Klesse extra hergestellte Einhausung schützt die Montierung gegen Witterungseinflüsse. Siegfried Langstrof erklärte das zweite neue Teleskop, ein RASA Celstron C11 Astrograph, ein rein fotografisch nutzbares Gerät, das unter großem Arbeitseinsatz durch die Mitglieder des AAK auf der alten Montierung innerhalb der Kuppel installiert wurde. Dieses Gerät besitzt bei einer Brennweite von 620 mm und einem Öffnungsverhältnis von f 2,2 mithilfe einer eigens zugehörigen ASI 294 MC Pro Camera, hervorragende Eigenschaften, um lichtschwache Objekte abzubilden.

Neben diversen kleineren Zubehörteilen konnten außerdem eine weitere Kleinbildkamera und eine Astrokamera mit Filterrad erworben werden. Mit einem Belichtungszeitaufwand von rund 30 Stunden fotografierten zwei Mitglieder, Fynn Baumann und Patrick Bergmann, inzwischen unter Einsatz der neuen Geräte die Aufnahme des Himmelsobjektes NGC 6888 Sichelnebel im Sternbild Schwan. Ebenso wurde ein zeitnahes Foto des sogenannten Nordamerikanebels vorgestellt, um die Leistungsfähigkeit des neuen Außenteleskops zu unterstreichen.

Zum Abschluss stellten die Schülerin Mia Bäumer und der Schüler Jannik Dillmann für die Astro-AG sowie Tobias Scharf als Leiter der Sternwarte den Besuchern den von Schülern der Astro-AG neu errichteten Planetenweg auf dem Rundweg um die Schule bei einem Spaziergang vor.

Die Gäste und Mitwirkenden hatten an diesem schönen Frühsommerabend ausreichend Gelegenheit, die neuen Geräte und die Kuppel der Sternwarte mit dem Großteleskop in Augenschein zu nehmen und sich bei kalten Getränken über die ausgezeichneten Arbeitsbedingungen und die großartige Arbeit an der Sternwarte der Kopernikusschule auszutauschen.

Nikolaus Kopernikus wäre sicher mit Begeisterung dabei gewesen und hätte bereits zu früher Abendstunde den Mond durch das Außenteleskop betrachten können.  upn

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