Hasselroth und Freigericht wählen neue Bürgermeister Klare Sache oder packender Wahlabend?

Die Bürger der beiden Gemeinden stimmen am 28. Oktober ab. Foto: gn

Der 28. Oktober 2018 wird zum Super-Wahlsonntag in Freigericht und Hasselroth: In beiden Gemeinden geben die wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger nicht nur ihre Stimme für den neuen Hessischen Landtag ab, sondern wählen auch eine neue Bürgermeisterin oder einen neuen Bürgermeister.

Hasselroth/Freigericht – Und da die Amtsinhaber Joachim Lucas (Freigericht) und Uwe Scharf (Hasselroth) nicht wieder kandidieren, ist ein spannender Wahlabend zu erwarten.

Inzwischen stehen die Kandidaten für die beiden Bürgermeisterwahlen fest, Überraschungen gab es kurz vor Schließung der Wahllisten allerdings nicht mehr. Bereits frühzeitig hatten Dr. Albrecht Eitz (SPD) und Achim Kreis (Grüne) ihre Kandidatur in Freigericht bekannt gegeben. Eitz, Jahrgang 1972 und Verwaltungsangestellter, will der erste sozialdemokratische Rathauschef in der Gemeinde werden und darf sich dabei auch der Unterstützung der stärksten Fraktion in der Gemeindevertretung gewiss sein. Die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) hat mit Joachim Lucas vor zwölf Jahren den Chefsessel im Rathaus erobert, diesmal aber keinen geeigneten Kandidaten gefunden. Im Parlament besteht bereits eine Zusammenarbeit mit der SPD, die sich jetzt auch im Wahlkampf widerspiegeln wird.

Als „ewiger Bürgermeisterkandidat“ bezeichnet sich Achim Kreis scherzhaft selbst, vor sechs Jahren kam der Fraktionsvorsitzende der Grünen auf 17,3 Prozent. Jetzt startet Kreis, Jahrgang 1965 und unter anderem Caféhausbetreiber mit seiner Frau, einen neuerlichen Anlauf. Kurz vor Toreschluss präsentierte auch die CDU noch eine Kandidatin: Carmen Brönner, Jahrgang 1969 und Juristin, wurde auf einem kurzfristig anberaumten Parteitag nominiert und geht somit als einzige Frau ins Rennen. Ursprünglich wollten die Christdemokraten den parteilosen Bewerber Michael Weckmann unterstützen, der allerdings aus gesundheitlichen Gründen seine Kandidatur zurückzog. Aus dem Lager der CDU kommt auch Dr. Mirko Wolf, der diesmal als parteiloser Kandidat antritt. Vor sechs Jahren hatte er für die Christdemokraten noch 26,7 Prozent geholt. Wolf, Jahrgang 1977 und ehemaliger CDU-Vorsitzender in Freigericht, sitzt als einziger Bewerber derzeit nicht in der Gemeindevertretung.

In Hasselroth hingegen kommen alle drei Kandidaten aus dem Parlament und alle drei auch aus dem Ortsteil Neuenhaßlau: Matthias Pfeifer von der Sozialen Wählergemeinschaft (SWG) hatte als Erster seinen Hut in den Ring geworfen. Die einst von der SPD abgespaltene Gruppierung unterstützte bei den letzten beiden Wahlen Amtsinhaber Uwe Scharf und will nun mit dem gelernten Bankkaufmann, Jahrgang 1969, selbst den Rathauschef stellen.

Nach zwölf Jahren soll Christian Benzing das Hasselrother Rathaus für die SPD zurückerobern. Der Projektleiter, Jahrgang 1981 und inzwischen in Niedermittlau wohnhaft, weiß die größte Fraktion im Gemeindeparlament hinter sich. Als jüngster Kandidat bewirbt sich Andreas Wicklein, Jahrgang 1987, um das Bürgermeisteramt. Der Hasselrother CDU-Vorsitzende hat in diesem Jahr sein Studium im Bereich der Pflege- und Gesundheitswissenschaften beendet.

Sollte am 28. Oktober kein Bewerber beziehungsweise keine Bewerberin über 50 Prozent kommen, findet in beiden Gemeinden am 11. November eine Stichwahl statt. In Freigericht sind circa 11.800 Bürgerinnen und Bürger wahlberechtigt, in Hasselroth bekommen circa 5.900 in den nächsten Wochen eine Wahlbenachrichtigung.

Von Andreas Ziegert