„Klinik“ für Röhrenradios

Historische Radios werden in der „Radioklinik“ von Fachleuten überprüft und repariert. Foto: gn

Unter dem Namen „Radioklinik“ ist jetzt mit Zustimmung des Radio-Museums Linsengericht eine neue Abteilung im Verein entstanden.

Linsengericht – Zusammen geschlossen haben sich dabei Aktive, die sich jeweils freitags in den Abendstunden die Aufgabe gestellt haben, historische Rundfunkgeräte wieder herzurichten. Allein im zu Ende gehenden Jahr wanderten rund 50 Radios durch den „Operationssaal“ und konnten danach als „geheilt“ zu ihren Besitzern entlassen werden. Der Kreis von Röhrenradiofans hat dabei den lokalen Rahmen schon lange gesprengt: Neben Interessenten aus dem Rhein-Main-Gebiet, aus Fulda und dem benachbarten Bayern wurden auch Radiogeräte aus Baden-Württemberg von den „Radiodoktoren“ in Linsengericht wieder gebrauchsfähig gemacht.

Zu den Patienten zählen neben deutschen Geräten unterschiedlichster Marken auch ausländische Fabrikate. „Diese Produkte stellen eine besondere Herausforderung dar, denn es ist nahezu unmöglich, für diese Radios technische Dokumentationen aufzutreiben“, so Wolfgang Ruf, der zugleich stellvertretender Vorsitzender des Radio-Museums ist.

Der Erhalt und gegebenenfalls die Instandsetzung von historischen Radios erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Seit vielen Monaten treffen jeweils am Freitagabend zahlreiche Radiofans, um fachgerechte Hilfestellung für die immer zahlreicheren Interessenten zu leisten, die ihre „Schätzchen“ bringen, damit diese zu neuem Leben erweckt werden.

Ein weiterer Aspekt der „Radioklinik“ ist auch der Erhalt und die Weitergabe von Fachwissen. Nicht jeder kann ein Radiogerät reparieren, wohl aber Hilfestellung bei den Vorarbeiten leisten. Die computerisierte Prüfung von Röhren zum Beispiel ist nach kurzer Einweisung eine wichtige Aufgabe. Dies hat dazu beigetragen, den Röhrenfundus deutlich zu verbreitern. gn