Unter Wasser geht es auch ohne Flossen

Alexander Fiedler hat bei einem Unfall beide Beine verloren und wurde jetzt zum Taucher ausgebildet. Foto: gn

Als Mensch sprang er ins Wasser. Als frisch gebackener Taucher stieg Alexander „Fidi“ Fiedler aus Leisenwald wieder heraus.

Wächtersbach – Vier Tauchgänge an zwei Tagen standen an, bei allen galt es, die festgelegten Leistungsanforderungen des Tauchsportverbands PADI (und letztlich der EU) zu erfüllen. Was schon für Menschen ohne Beeinträchtigungen herausfordernd sein kann, ist für einen Menschen ohne Beine eine ungleich größere Aufgabe.

Das Team der Tauchschule „Tauchsport Euler & Siemon“ stellte eine passende Ausrüstung zusammen,

die es dem Tauchschüler ermöglichte, alle geforderten Aufgaben zu erfüllen: Schweben etwa, Balancieren auf einem Kontaktpunkt des eigenen Körpers, aber auch das Schleppen eines erschöpften Tauchpartners und das Navigieren mit Kompass. Ein Anzug wurde entsprechend an den Beinen gekürzt und wasserdicht verklebt.

Im Tauchsportzentrum Sundhäuser See Nord kümmerte sich das Basisteam darum, dass für Alexander Fiedler ein Zeltplatz in der Nähe der behindertengerechten Sanitäranlagen zur Verfügung stand. Ein grober Besen wurde ausgeliehen, damit die steinübersäten Stufen zum Wasser gefegt und damit für „Fidi“ nutzbar wurden. Denn eines war dem Tauchschüler wichtig: so viel wie möglich alleine hinzukriegen. „Am schwersten war für mich der kontrolliert schwimmende Notaufstieg - wobei er im See dann doch nicht so schwierig war, wie ich es erwartet hatte. Dank der ganzen Vorübungen hat er gleich im ersten Anlauf geklappt. Am leichtesten fand ich die Übungen mit der Maske“, berichtet Fiedler rückblickend. Die besondere Herausforderung lag für den Taucher darin, „die Umstellung zu bewältigen, unter Wasser in einer anderen Welt zu sein und die eigene Angst zu überwinden.“