Akademie soll in den Ostkreis

Carsten Kauck (Freie Wähler)

Gerade in den vergangenen Wochen ist deutlich geworden, wie wichtig es ist, dass der Main-Kinzig-Kreis in seinen beiden Kliniken in Gelnhausen und Schlüchtern, aber auch in allen Alten- und Pflegezentren im Kreis sowie im Bereich der ambulanten Pflege und gesundheitlichen Versorgung ausreichend und vor allem hoch qualifizierte Pflegekräfte besitzt. Um den zukünftigen Pflegern und Schwestern eine bestmögliche Qualifikation sowohl in der Alten- wie auch in der Krankenpflege zu ermöglichen und dem Fachkräftemangel in diesem Bereich entgegenzutreten, machen sich die Freien Wähler Main-Kinzig für eine Akademie für Gesundheit und Pflege im Ostkreis stark.

Wissentlich, dass dringend mehr Pflegekräfte im Kreis benötigt werden, warnen die Freien Wähler jedoch die Kreisspitze vor einem Schnellschuss bei der Festlegung eines Akademiestandortes. Die Kreisspitze hatte sich gemeinsam mit dem Haupt- und Finanzausschuss des Main-Kinzig-Kreises in der Sitzung am 19. Februar für den Umbau des Bildungshauses der kreiseigenen Bildungspartner Main-Kinzig GmbH in Gelnhausen ausgesprochen. Durch eine Aufstockung des Gebäudes soll Raum für die Akademie für Gesundheit und Pflege geschaffen werden.

Die Freien Wähler Main-Kinzig gehen hier von einer Fehlentscheidung der SPD/CDU-Koalition in der nächsten Kreistagssitzung aus. Für die Kreistagsfraktion der Freien Wähler ist weiterhin die Kurstadt Bad Soden-Salmünster der ideale Standort für die geplante Akademie. Die vom Haupt- und Finanzausschuss in einem Kriterienkatalog gestellten Anforderungen werden von keinem Standort derart gut erfüllt wie von Bad Soden-Salmünster. Von den beiden durch den Kreisausschuss in Auftrag gegebenen Standortanalysen, die einmal den Standort Wächtersbach und im zweiten Gutachten das Bildungshaus in Gelnhausen als optimale Standorte für die Akademie ausmachen, lassen sich die Freien Wähler Main-Kinzig nicht beeindrucken. Bei beiden Gutachten ist ein „Geschmäckle“ nicht von der Hand zu weisen. Bei dem von einem Fuldaer Büro vorgelegten Gutachten wurden Angaben der Stadt Bad Soden-Salmünster nicht bewertet.

Für die Freien Wähler wurden viele positive Standortfaktoren, die für Bad Soden-Salmünster als Standort der Akademie sprechen, schlichtweg nicht ausreichend gewürdigt. Die Freien Wähler glauben auch, den Grund für die Wahl des Bildungshauses als Standort der Akademie für Gesundheit und Pflege zu kennen: Dem Kreis fehlen schlichtweg die finanziellen Mittel für einen Neubau. Während die Kreisspitze anfangs noch von großen Fördersummen, die von Bund und Land kommen sollten, sprach, muss nun eingeräumt werden, dass aktuell weder Bund noch Land ein derartiges Projekt im Main-Kinzig-Kreis fördern. Die für den Kreis bezahlbare Minimallösung blieb schlussendlich nur die Aufstockung am Standort der Bildungspartner in Gelnhausen.

Die Freien Wähler Main-Kinzig halten dies für den falschen Weg. Wir wollen einen modernen freundlichen Ausbildungsstandort für die vorgesehenen 450 Lernenden mit entsprechender Infrastruktur in dessen Umfeld schaffen. Der Main-Kinzig-Kreis sollte hier keinen Schnellschuss in Form einer Minimallösung realisieren, sondern die bundesweiten Erkenntnisse aus der aktuellen Situation nutzen und erneut bei Bund und Land für entsprechende Fördermittel werben, um eine eigene, den Ansprüchen gerecht werdende Akademie für Gesundheit und Pflege zu bauen. Eine erneute Bewertung der einzelnen Standortvorschläge ist dann ebenfalls unumgänglich.