Entscheidung unnötig verzögert

Heinz Breitenbach

Die Freien Wähler (FW) Main-Kinzig sehen die Standortentscheidung für die Akademie für Gesundheit und Pflege in weiter Ferne. Bereits in der Märzsitzung des Kreistages hatten die FW Main-Kinzig eine zeitnahe Entscheidung der Kreisgremien angemahnt und auf eine baldige Entscheidung gedrängt.

Da die vorgelegte Standortanalyse des Architekturbüros Rack in keiner Weise den Qualitätsansprüchen der Kreistagsfraktionen genügte, wurde die Entscheidung dann im Kreistag in eine Warteschleife geschoben. Der Haupt- und Finanzausschuss erhielt den Auftrag, noch weitere Kriterien zur Beurteilung der potenziellen Standorte zu erarbeiten und den Kreis der Standorte um die bisherigen Standorte für Pflege und Gesundheit Gelnhausen und Rodenbach zu erweitern und das Kaufhaus Joh-Gelände in Gelnhausen noch zusätzlich aufzunehmen. Abschießend soll ein externes Fachbüro die nochmalige Bewertung der nunmehr neun Standorte auf Basis der erweiterten Kriterien prüfen.

In der ersten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 30. April wurde der Kriterienkatalog dann auf Vorschlag der FDP-Fraktion um den Faktor Mensch erweitert. Auch sollten mögliche Synergien geprüft werden. In der nächsten Sitzung des Ausschusses am 21. Mai wurden dann die Mitglieder des Ausschusses durch die Schulleiter der Akademie für Gesundheit der Main-Kinzig-Kliniken und des Ausbildungsinstitutes der Alten- und Pflegezentren in Rodenbach über die derzeitige Ausbildung informiert.

In der dritten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 22. August wurden die eingegangenen Vorschläge diskutiert und beraten. Des Weiteren wurde eine Bewertungsmatrix mit einer Bewertungstabelle präsentiert, auf deren Basis eine Gewichtung vorgenommen werden sollte. Die nächsten Schritte sehen vor, dass die Verwaltung zwei bis drei Planungsbüros außerhalb des Main-Kinzig-Kreises sucht und dem HFA zur Entscheidung vorlegt und dann entscheidet. Anschließend wird die Kreisverwaltung das vorgeschlagene Planungsbüro mit der Erstellung eines Gutachtens beauftragen. Zu Beginn der Sitzung wurde vom Vorsitzenden Karl Netscher (SPD) darauf hingewiesen, dass durch dieses Vorgehen eine größtmögliche Transparenz der Standortentscheidung erreicht werden soll und alle Fraktionen dieses Verfahren akzeptieren, wobei zum Schluss jedoch eine politische Entscheidung zum Tragen kommen werde.

Genau an diesem Punkt setzt die Kritik der FW Main-Kinzig an, da letztendlich die politische Mehrheit, sprich die „Große Koalition“, die Standortentscheidung treffen wird, sollte die Zahl der weiteren Sitzungen nicht unnötig erhöht werden.

Die wichtigen Standortfaktoren liegen inzwischen auf dem Tisch und durch eine Ergänzung des Katalogs wird die Qualität auch nicht grundlegend beeinflusst. Auch ein weiteres externes Gutachten wird den Kreistagsabgeordneten eine eigene Bewertung der Standortfaktoren nicht abnehmen können.