CDU Main-Kinzig: Leikert zur neuen Vorsitzenden gewählt

Die Bundestagsabgeordnete Dr. Katja Leikert will die Christdemokraten einen. Foto: az

Dr. Katja Leikert ist neue Vorsitzende der CDU im Main-Kinzig-Kreis.

Main-Kinzig – Auf dem Kreisparteitag am Freitagabend vergangene Woche in Langenselbold erhielt die Bundestagsabgeordnete aus Bruchköbel 158 von 193 Stimmen, 30 Delegierte votierten mit Nein, zwei enthielten sich und zwei Stimmen waren ungültig. Leikert tritt damit die Nachfolge von Johannes Heger (Gründau) an, der am 17. März auf dem Kreisparteitag in Oberrodenbach überraschend das nötige Votum der Delegierten verfehlt hatte.

Den Impuls für den Eklat vor sechs Wochen setzte der Landtagsabgeordnete Heiko Kasseckert aus Langenselbold, der bei seinem „Heimspiel“ in der Klosterberghalle eine neue Rolle zugewiesen bekam: „Sie haben mich heute zum Sitzungsleiter bestimmt, damit ich nicht den nächsten Abbruch provoziere“, scherzte er zu Beginn, erklärte aber auch, dass eine Partei dies aushalten müsse.

Als „Partysprenger“ versuchte sich diesmal der ehemalige Kreisvorsitzende Aloys Lenz, der von Leikert wissen wollte, ob sie tatsächlich, wie in einem Zeitungsartikel ausgedrückt, an den Wochenende keine Termine wahrnehmen werde und zudem den Zwist zwischen Parteiführung und Fraktionsvorstand im Kreistag ansprach.

Beides wurde aber mehr oder weniger „weggelächelt“: Leikert erklärte die wichtige Rolle ihrer Familie und ihrer zwei Kinder, „wenn ihr mich wählt, wählt ihr das Gesamtpaket“. Kasseckert bestätigte indirekt die Dissonanzen zwischen Partei und Spitze der Kreistagsfraktion, erklärte aber zugleich, dass auch der Fraktionsvorsitzende Michael Reul, der am Freitagabend aus dienstlichen Gründen fehlte und kurz per Videobotschaft zugeschaltet wurde, Bereitschaft gezeigt habe, beide Seiten wieder zusammenzuführen.

Auch da wird Leikert nun eine wichtige Rolle spielen: „Es sind Fehler gemacht worden in der Vergangenheit“, habe die CDU zwar noch circa 2.000 Mitglieder im Kreis, aber nur zwei Bürgermeister (Zitat: „Eigentlich drei, wir können noch einen dazuzählen in Hasselroth“).

Ihre wohl schwierigste Aufgabe: „Mit den Personaldebatten muss Schluss sein.“ Sie will regelmäßige Regionalkonferenzen einführen, Themenschwerpunkte beispielsweise bei Kinderbetreuung, Pflegesituation oder Schulen („In Bayern sehen die oft schöner aus als bei uns“) setzen. Außerdem will sie die Pressearbeit systematisch aufbauen, die Mitgliederwerbung ankurbeln und machte die Personalgewinnung für wichtige Ämter als Schwachstelle aus. Hierfür kündigte sie für die Zukunft „faire und transparente“ Verfahren an. Leikert sagte aber auch: „Das wird keine One-Woman-Show, ich bin eine Teamspielerin.“

Damit nahm sie vor allem ihre Stellvertreter in die Pflicht, unter denen einige neue Gesichter sind. Uwe Häuser (Linsengericht) bleibt auf der Vize-Position, neu dabei sind Christian Litzinger (Gelnhausen, bisher Schriftführer), Johannes Wiegelmann (Bad Soden-Salmünster) und Isabelle Hemsley (Hanau). Nicht gewählt wurde Michael Börner, er gehört, genauso wie inzwischen Aloys Lenz, dem Stadtverband Erlensee an. Maja Weise-Georg aus Schlüchtern kandidierte nicht mehr. Schatzmeister bleibt Bernd Michael Matt (Langenselbold), neuer Schriftführer ist Pascal Reddig (Rodenbach), zugleich Kreisvorsitzender der Jungen Union.

Von Andreas Ziegert