Dreister Schilderklau im Gemeindewald

Ratlosigkeit in Neuses: Die an den Planungen zur neuen Spessartspur Beteiligten von Forst, Freigerichter Verwaltung und Naturpark Hessischer Spessart wundern sich über die komplette Demarkierung des neuen Spazierwanderwegs. Foto: gn

„Wer macht denn sowas?“ - Das war die zentrale Frage, mit der sich kürzlich Vertreter von Forst, Freigerichter Verwaltung und Naturpark Hessischer Spessart befassen mussten.

Freigericht – Denn noch vor der Einweihung wurden von Unbekannten sämtliche Wegemarkierungen des neuen Wanderangebots „Spessartspuren“ in Neuses entfernt. In Freigericht entstehen zurzeit zwei Spessartspuren: eine in Somborn rund um den Gänsewald und eine rund um den Fernblick in Neuses. Der Naturpark Hessischer Spessart richtet für seine 15 Mitgliedskommunen und zwei Mitglieder von spessartregional jeweils zwei solcher Spazierwanderwege ein.

„Der Wegeverlauf wird dabei sehr sorgfältig geplant, wobei auch die Eigentumsverhältnisse beim Markieren beachtet werden“, wie Michael Stange vom Naturpark erklärte. Markiert sind die neuen Wege mit dem Spessartbogen-Symbol auf hellblauem Grund, seitlich versehen mit dem dunkelblauen Schriftzug „Spessartspuren“. Dazu hatten sich zwei Naturpark-Mitarbeiter in Neuses jeweils sechs Stunden auf den etwa sechs Kilometer langen Rundweg gemacht, um Schild für Schild, jeweils in Sichtweite, zu befestigen. Etwa 100 Schilder fanden so ihren Platz an den Bäumen. Und diese sind allesamt verschwunden - einschließlich der Nägel. Nicht einfach heruntergerissen und zerstört, sondern gründlich entfernt. „Diese Schilder kann man auch bei uns im Shop kaufen“, bemerkt der Geschäftsführer des Naturparks Hessischer Spessart, Fritz Dänner, verärgert. Es verschwinden immer mal Markierungstäfelchen, aber dass alle komplett abmontiert wurden, sorgte bei den Anwesenden für verständnisloses Kopfschütteln. Es schmerzt nicht so sehr der Materialwert, sondern die ehrenamtliche Arbeit der Wegewarte, die mit großem Einsatz alle Abschnitte markiert hatten. Dänner bittet deshalb Waldbesucher und Wanderer um Mithilfe: „Wer etwas sieht, soll sich bitte bei uns melden.“ Bürgermeister Dr. Albrecht Eitz (SPD) bedauert, dass den Bürgern damit die Möglichkeit genommen wird, diese neue Spur zu erwandern. Er appelliert an den oder die Unbekannten, die Tafeln zurückzugeben und diese anonym in den Briefkasten der Gemeinde zu legen, denn von einer Anzeige gegen Unbekannt will man vorerst noch absehen. gn