Kinder „lernen“ in dem Sinne nicht laufen, sie fangen halt irgendwann damit an. Frühestens mit 8-9 Monaten, spätestens mit circa 18 Monaten. Die Evolution hat uns Menschen zum Läufer gemacht. Weite Teile der menschlichen Anatomie sind vom Laufen geprägt. Das beginnt bei der Form der Füße und setzt sich über die Muskulatur und Sehnen in den Beinen fort. Auch das Becken, die Wirbelsäule und der Brustkorb zeigen spezifische Anpassungen an den aufrechten Gang und das zweibeinige Laufen. Sogar unser Schädel sitzt so auf den Halswirbeln, dass wir, wenn wir rennen, immer noch gut geradeaus blicken können. Nach dem Laufen sollten wir noch Radfahren können. Auch das will gelernt sein. Und, wie schon gesagt, Schwimmen. Das sind die drei klassischen Fortbewegungsmöglichkeiten des Menschen, die er mit seiner eigenen Energie bewältigen kann. Triathlon ist die sportliche Spitze. 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen. Ich würde gerne noch fliegen können. Bei meinem Körpergewicht kann ich mir das aber abschminken, leider. Das wäre es doch, wenn wir auch fliegen könnten. Spaß bei Seite. Was treibt mich zu diesem Thema? Es war die Nachricht von gemeldeten Todesfällen an Badeseen. Ja, jedes Jahr sterben Menschen beim Baden. 2017 sind nach Angaben der DLRG 404 Menschen ertrunken. Tendenz steigend. Dazu kam die Meldung, dass immer weniger Kinder schwimmen können. Woran liegt das? An den Eltern und der Schule, glaube ich. Bestimmt nicht an den Kindern selbst. Schulsport ist ein Stiefkind. Schulschwimmen ist Luxus. In den Lehrplänen vieler Schulen taucht Schwimmunterricht nur sporadisch auf. Gleichzeitig können immer weniger Grundschüler schwimmen. Nur jeder Zweite verlässt die Grundschule mit dem bronzenen Schwimmabzeichen. Dieser Befund zeigt, wie wichtig Schulschwimmen eigentlich ist, oder wäre, wenn es stattfände. Alle wissen das, oder könnten es wissen, aber niemand interessiert sich dafür. Das find ich schade! Ei Gude, wie!