Einstige Tongrube besichtigt

Naturschutz-Gebietsbetreuer im Bereich des Forstamtes Hanau-Wolfgang haben sich die „Tongrube von Meerholz“ angeschaut. Foto: pm

Das Forstamt hatte eingeladen: Gebietsbetreuer der Naturschutz- und FFH-Gebiete im Bereich des Forstamtes Hanau-Wolfgang haben sich zu einem Informationstreffen mit Meinungsaustausch im Naturschutzgebiet “Tongrube von Meerholz“ getroffen.

Gelnhausen – Gebietsbetreuer sind engagierte Naturschützer, die bereit sind, sich ehrenamtlich um Natur-schutz- und FFH-Gebiete (Fauna, Flora, Habitat) zu kümmern, zu betreuen und regelmäßig nach dem Rechten zu schauen. Mit ihrer Hilfe betreut Forstamtmann Michael Heilmann in enger Zusammenarbeit mit der Oberen Naturschutzbehörde, dem Regierungspräsidium Darmstadt, und der Unteren Naturschutzbehörde in Hanau inzwischen 31 Schutzgebiete im Forstamtsbereich.

Heilmann folgt Forstamtsrat Günter Hunold als Funktionsbeamter Naturschutz, der seit 2005 diese Funktionsstelle innehatte und in diesen 16 Jahren sehr viel bewirken konnte, heißt es in einer Pressemitteilung.

Förster Heilmann stellte zunächst das Naturschutzgebiet vor: Die Tongrube von Meerholz entstand, wie der Name schon vermuten lässt, durch den Abbau von Ton. Die „Deutsche Klinker- und Ziegelwerke A.G. Meerholz“ bestand von 1905 bis 1968. Dadurch entstand der Grubenweiher mit einer Größe von 1500 Quadratmetern. Des Weiteren hatten sich mehrere kleine Tümpel gebildet, sodass sich in dem Gebiet viele Amphibien und Reptilien einfanden.

Weiterhin besteht das sechs Hektar große Gebiet aus einem aus der Nutzung genommenen naturnahen Buchen-Eichenwald mit etwas Nadelholz und Erlenbruchwald. Schließlich sind noch vier Wiesen vorhanden, die aus einer Feuchtwiese und weiteren bedeutsamen sogenannten mageren Flachlandmähwiesen bestehen.

So wurde das Gebiet im Sommer 1982 zum Naturschutzgebiet erklärt. Beim folgenden Exkursionsrundgang konnten die Gebietsbetreuer den Grubenweiher und die Tümpel besichtigen, wobei ein Tümpel stark unter einem Fadenalgenbewuchs litt. Da sich zurzeit in den Fadenalgen bei genauerer Untersuchung jede Menge Jungmolche befanden, sollen die Algen erst im Spätherbst entfernt werden, um zu verhindern, dass sich nach Absterben der Fadenalgen kein Faulschlamm bildet. Neben den Jungmolchen waren jede Menge Wasserfrösche vorhanden, die man zwischendurch auch als kleines Froschkonzert hören konnte.

Schließlich besichtigte man ein ehemaliges Trafohäuschen, dass völlig zerfallen war, aber durch die Natur- und Vogelschutzgruppe Meerholz-Hailer wiederhergerichtet wurde und heute zahlreiche Fledermäuse beherbergt. Überhaupt ist diese Naturschutzgruppe unter Leitung von Herrn Günter Pöllen und Werner Köhler sehr aktiv in diesem Gebiet.

Eine Besonderheit in diesem Gebiet stellt der Kammmolch dar, der früher hier heimisch war.

In diesem Herbst sind Maßnahmen geplant, um direkt am Grubenweiher ein Feuchtbiotop zu entbuschen und zu renaturieren und wieder “kammmolchtauglich“ zu machen. Damit hofft man, dass der Kammmolch sich hier wieder einfindet. upn