Elektro-Branche ist zuversichtlich

„Tolles Gesamtergebnis“ im Vergleich zu früheren Jahren: Innungsobermeister Mike Lorenz überreichte auf der Ronneburg 57 Gesellenbriefe. Foto: PM

Die Elektroinnung ist zufrieden mit dem Abschneiden ihrer Gesellen.

Main-Kinzig-Kreis – Diese Zahlen stimmen die Elektro-Branche zuversichtlich. 57 junge Auszubildende haben im vergangenen Sommer und jetzt mit der Winterprüfung ihre Lehre erfolgreich beendet. Im Sommer lag die Quote der erfolgreichen Prüfungen bei 70, im Winter sogar bei 81 Prozent.

Die „Ausbildungskrise“ scheint zumindest im Elektrohandwerk damit überwunden zu sein. Vor nicht allzu langer Zeit hatte die Branche noch mit einer Durchfallquote von 50 Prozent für negative Schlagzeilen gesorgt. Für den seit einem Jahr im Amt befindlichen neuen Obermeister der Innung, Mike Lorenz, war es also bei der Freisprechungsfeier, die traditionell auf der Ronneburg stattfand, ein Einstand nach Maß.

„Das ist insgesamt wirklich ein tolles Gesamtergebnis gegenüber den vergangenen Jahren“, freute sich der Obermeister. Lorenz hatte das Amt von dem mittlerweile zum Ehrenobermeister ernannten Walter Ebert übernommen und durfte jetzt dem Nachwuchs erstmals die Gesellenbriefe überreichen.

Trotz der sich verschlechternden wirtschaftlichen Großwetterlage sei das Elektrohandwerk noch immer auf einem guten Kurs, wie die Zahlen des Obermeisters belegten. Allerdings fehlten der Branche immer noch aktuell rund 100 000 Fachkräfte – in erster Linie Monteure und Obermonteure. Auch die Ausbildungszahlen im Elektrohandwerk sind laut Lorenz innerhalb der letzten acht Jahre um 17 Prozent deutlich gestiegen, obwohl die Tendenz im restlichen Handwerk bei jetzt fünf Prozent weiter im Sinkflug sei. Landrat Thorsten Stolz sagte, dass der Fachkräftemangel allerorten schon zu spüren sei. „Sie alle wirken dem entgegen“, beglückwünschte er die frisch gebackenen Gesellen.

Waren in den vergangenen Jahren auch immer wieder einige weibliche Auszubildende unter den Geehrten auf der Ronneburg, so gab es diesmal keine einzige Frau unter den Lehrlingen, was vor allem Joachim Wagner, der Vizepräsident der Handwerkskammer Wiesbaden, bedauerte, sei doch die Elektrobranche auch für Frauen attraktiv.

Obermeister Lorenz begrüßte die Pläne des Kreises, der in Linsengericht einen Azubi-Campus bauen möchte, um die duale Ausbildung am Wirtschaftsstandort Main-Kinzig zu stärken. Die Einrichtung soll einmal Platz für 120 Auszubildende bieten. Lorenz dankte dem Landrat für diese Initiative, die ein wichtiger Schritt in Richtung Gleichstellung der beruflichen und akademischen Bildung sei, von der man in Deutschland immer noch „Lichtjahre“ entfernt sei. „Wir haben in Deutschland noch immer nicht begriffen, dass wir alleine nur mit Akademikern eine Energiewende oder einen echten Strukturwandel nicht erreichen werden.“

Die größte Bedrohung für die Menschheit gehe vom Klimawandel aus, sagte Lorenz. Jeder Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik können einen Beitrag dazu leisten, diesen Klimawandel entscheidend zu entschleunigen. „Dies geht aber nicht mit einer 35-Stunden-Woche oder vom Schreibtisch aus. „Hier heißt es ‘Ärmel hochkrempeln und anpacken’.“

Eine ganz besondere Auszeichnung erhielten wie in jedem Jahr die Prüfungsbesten der Sommergesellenprüfung 2023 und der Wintergesellenprüfung 2023/24. Tibor Klübenspies von der Firma Elektro Essel aus Bad Soden-Salmünster geht in die Geschichte als Jahrgangsbester ein. Seine Leistung bewertete der Prüfungsausschuss mit 92,77 Punkten und der Note „sehr gut“. Platz zwei belegte Ludwig Schilling von der Firma Jürgen Anzinger GmbH in Gründau mit 91,27 Punkten, was der Note „gut“ entsprach. Jeremy Daum von der Ernst Beisler e.K. in Bad Soden-Salmünster schaffte 90,34 Punkte, was ebenfalls die Note „gut“ bedeutete und ihm den dritten Platz einbrachte.

Sommergesellenprüfung: Arif Celikten, Hanau; Christian Di Meglio, Wächtersbach; Timo Edel, Hanau; Colin Ehrhardt, Bruchköbel; Andreas Alexander Häfner, Hanau; Aron Henning, Bruchköbel; Lucas Hornung, Nidderau; Leon Köhler, Gründau; Kadhim Ibrahim Mghames, Hanau; Nam Haq Niazi, Hanau; Felix Praml, Limeshain; Ludwig Schilling, Gelnhausen; Martin Schmal, Birstein; Till Schulz, Schöneck; Meysam Sojodi Tabalvandi, Bensheim; Patrick Starnes, Bruchköbel; Debis Wörner, Erlensee; Sergej Zisch, Bad Brückenau.

Wintergesellenprüfung: Basel Almousa, Rodenbach; Waleed Al Hasan Alshahroor, Hasselroth; Mohammad Taqi Amini, Hanau; Cenk Dennis Aygül, Rodagau; Mehmet Ayrangöl, Gelnhausen; Enes Baumgärtner, Hanau; Nico Bräuer, Niddatal; Valentin Brose, Hanau; Mert Ali Cakir,Hanau; Hamza Chaib Lmiri, Hanau; Jeremy Daum, Bad Soden-Salmünster; Noah-Maurice Eckert, Brachttal; Niklas Euler, Schlüchtern; Maik Felchle, Hanau; Lars Fliedner; Max Gerlach, Maintal; Youssef Habash, Bruchköbel; Lukas Hanselmann, Biebergemünd; Niclas Henzel, Hanau; Lars Hirchenhein, Rodenbach; Marvin Joe Horinek, Schöneck; Muhammed Kalyoncuoglu, Alzenau; Dennis Kamenev, Wächtersbach; Yusuf-Enis Karaahmetli, Hanau; Adrian Kauper, Limeshain; Tibor Klübenspies, Bad Soden-Salmünster; Marcel Kniß, Gründau; Manuel Koch, Mühlheim; Roman Konradowitsch Mayer, Freigericht; Kevin Nagelschmidt, Wächtersbach; Mansur Noorzahi, Erlensee; Önal Ömürcan, Heusenstamm; Mohammed Saado, Gelnhausen; Vincent Schulze, Friolzheim; Joschka Balduin Simon, Hanau; Dennis Sonnenschein, Gründau; Thiliban Vigneswaran, Hammersbach; Can Yenigün, Bruchköbel; Petros Yohanes.
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