Kleiner Beitrag für eine bessere Welt

Dr. Davud Faghih-Zadeh beim Besuch im kenianischen Kinondo. Hier hat der Arzt jüngst ein Stück Land erworben, auf dem neue Unterkünfte mit Zugang zu Frischwasser und Nahrungsmitteln entstehen sollen. Foto: PM

„Nichts zu tun, ist keine Lösung“, sagt der Schlüchterner Arzt Dr. Davud Faghih-Zadeh und unterstützt Menschen in Kenia.

Main-Kinzig-Kreis – Rund ein Drittel der Menschheit lebt unterhalb der Armutsgrenze. In Kenia sind etwa 36 Prozent der Bevölkerung von Hungersnot und damit verbundenen Gesundheitsproblemen betroffen. Der Schlüchterner Arzt Dr. Davud Faghih-Zadeh engagiert sich seit Jahren in Entwicklungsländern für genau diese Menschen. Aus der Initiative „MKK mit Herz“ ist jetzt ein gemeinnütziger Spendenverein geworden. „Mit diesem wollen wir einen kleinen Beitrag für eine gerechtere Welt leisten“, sagt Faghih-Zadeh.

Davud Faghih-Zadehs Wunsch, den Menschen ein besseres Leben zu ermöglichen, bekam vor circa fünf Jahren während eines Urlaubs auf den Philippinen den entscheidenden Anstoß. Kaum war der Arzt abgereist, da erschütterte ein Taifun das Land und machte ganze Existenzen zunichte. „Das ließ mich nicht mehr los“, sagt Faghih-Zadeh heute. Also rief er verschiedene Projekte ins Leben, um den Menschen vor Ort zu helfen. Und so sammelte er mit Partnern über die Initiative „MKK mit Herz“ Spendengelder für die Opfer der Katastrophe. Erfreut habe er festgestellt, „dass die Menschen im Main-Kinzig-Kreis von Herzen dazu bereit sind, zu helfen. Und ich habe auch gemerkt, dass wir gemeinsam viel bewegen können.“ Dies war der Startschuss für die Gründung des gemeinnützigen Vereins „MKK mit Herz“, den er gemeinsam mit sechs Kollegen und Freunden führt, darunter die beiden Ärzte Dr. Zuzana Zimmermann und Dr. Ingo Roth, mit denen er die überörtliche Gemeinschaftspraxis Hausärzte MKK leitet. Auf seine ersten Spendenaufrufe folgten Reisen nach Kenia. Dort besuchte Faghih-Zadeh mehrere Dorfgemeinschaften, ein Waisenhaus, schaute sich Krankenhäuser an und arbeitete für kurze Zeit darin. „Das hat viel mit mir gemacht“, sagt der Arzt, „die Menschen leiden nicht nur unter der Hungersnot, sondern müssen sich auch mit schwerwiegenden Krankheiten wie Malaria, Aids oder Tuberkulose herumschlagen.“ Deshalb setze sich „MKK mit Herz“ nicht nur für die Bekämpfung der Hungersnot ein, sondern auch für die Verbesserung des Gesundheitssystems in Kenia. Ganz konkret beschäftigt sich der Spendenverein aktuell mit drei Projekten in dem ostafrikanischen Land: In der Stadt Kinondo hat „MKK mit Herz“ rund 4000 Quadratmeter erworben, auf dem nun neue Unterkünfte mit Zugang zu frischem Wasser und Nahrungsmitteln gebaut werden sollen.

Unter den rund 100 Menschen, die dort ihr neues Zuhause finden sollen, befinden sich etwa 30 Kinder. Mit dem zweiten Projekt werden etwa 20 Schulkinder im Küstenort Ukunda finanziell unterstützt, damit sie ihre Schulausbildung beenden können. Und mit dem dritten Projekt wird dem 18-jährigen Ben geholfen. Er studiert in der Hauptstadt Nairobi Medizin und benötigt dafür finanzielle Unterstützung.

Dr. Faghih-Zadeh staunt immer noch darüber, was mit kleinen Dingen alles bewirkt werden konnte: „Ich habe bei einer meiner Reisen einer kleinen Dorfgemeinschaft ein Motorrad gekauft. Heute hat sich daraus ein richtiges Taxiunternehmen entwickelt.“ Wichtig sei, den Menschen eine Grundlage zu geben, mit der sie ihre eigene Infrastruktur entwickeln können. Und dafür seien Spendengelder das beste Mittel. Darüber hinaus möchte „MKK mit Herz“ künftig auch regional helfen. Dafür wurde jüngst eine Kooperation mit der Tafel im Bergwinkel geschlossen. Natürlich spenden die Vereinsgründer auch selbst: Für jeden Hausbesuch, den Davud Faghih-Zadeh und sein Kollege Ingo Roth machen, werden zwei Euro in den Spendentopf gelegt. „Ich weiß, dass wir mit dem Verein nicht die ganze Welt retten können“, sagt der Gründer. „Aber nichts zu tun, ist einfach keine Lösung. Jede Spende zählt.“ Spendenkonto: MKK mit Herz e.V. , IBAN: DE76 5305 1396 0000 0519 70. Mehr Infos unter www.mkk-mit-herz.de.
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