Kunstfertig hergestellte Schmuckstücke und Keramik

Im Main-Kinzig-Forum ist noch bis zum 30. August die Wanderausstellung über Kelten zu sehen. Foto: PM

Gelnhausen – Eine Ausstellung, die derzeit im Landratsamt in Gelnhausen zu sehen ist, trägt den Titel „Mit dem Spaten ins Feld – keltische Fundgeschichten unserer Region“. Denn die Faszination für die geheimnisumwitterte Welt der Kelten brachte schon vor über hundert Jahren Menschen dazu, in Hügelgräbern nach Schmuck und Grabbeigaben zu suchen, um die Kultur und das Leben der Kelten zu erforschen.

Vor der anstrengenden Arbeit im Schmutz schreckten das junge Kaiserpaar so wie viele andere Hobbyarchäologen nicht zurück und nahmen dafür so manche Unbequemlichkeit in Kauf.

„Die in dieser Ausstellung gezeigten Funde sind ein Beleg dafür, dass Kelten schon lange vor den Römern auf dem Gebiet des heutigen Main-Kinzig-Kreises lebten. Sie trieben Handel bis in den Mittelmeerraum hinein und sogar bis nach Asien und liefern den Beweis dafür, dass Globalisierung keine Erfindung der Neuzeit ist“, sagte Landrat Thorsten Stolz während der Ausstellungseröffnung.

Auf den Schautafeln und in den Vitrinen werden erstmals kunstfertig hergestellte Schmuckstücke und Keramik vorgestellt, die aus der Region stammen.

„Dank der engagierten Zusammenarbeit von Museumsleuten, Denkmalpflegern der Stadt Hanau, dem Main-Kinzig-Kreis und dem Kreis Offenbach können wir im Keltenjahr 2022 bedeutende Funde auch hier im Main-Kinzig-Forum ausstellen. Dafür möchte ich mich bei allen Beteiligten bedanken“, so Stolz. Kreisarchäologe Claus Bergmann und Christine Raedler, Leiterin des Zentrums für Regionalgeschichte, stellten die einzelnen Stationen der Ausstellung vor, die den Blick in eine mehr als 2000 Jahre zurückliegende Zeit ermöglichen, und kamen auch mit den Gästen ins Gespräch.

Etwa über jene Überreste eines weiblichen Skeletts, das 1985 beim Anlegen eines Fischteichs in einem Garten in Niederdorfelden gefunden wurde, was zu polizeilichen Mordermittlungen führte, da ein versehentlich in der Fundstelle eingeschleppter moderner Hosenknopf falsche Rückschlüsse verursachte. Ein nebenberuflich als Archäologe tätiger Polizist konnte jedoch den geborgenen Schmuck richtig einordnen.

Bei der weiteren Untersuchung der Fundstelle wurde ein kleines Gräberfeld mit Körperflachgräbern entdeckt, wie sie im 4. Jahrhundert vor Christus typisch waren. Die Wanderausstellung „Mit dem Spaten ins Feld – keltische Fundgeschichten unserer Region“ ist noch bis zum 30. August zu den Öffnungszeiten des Main-Kinzig-Forums zu sehen.
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