Die Not ist weiterhin groß

Vor dem neuen Kindergarten in Pannila reihen sich die Kinder vor Karl Eyerkaufer, seiner Frau Marion sowie Matthias Zach und Ursule Conen ein. Foto: PM

Mit dem Erfolgsprojekt „Main-Kinzig-Kreis hilft Beruwala“ helfen zahlreiche Menschen aus der hiesigen Region auch nach vielen Jahren weiterhin Notleidenden in Sri Lanka.

Main-Kinzig-Kreis – Seit dem Beginn der Corona-Pandemie auch in Sri Lanka im März 2020 und der Einstufung des Landes in ein Hochrisikogebiet war es für Landrat a. D. Karl Eyerkaufer, Koordinator der Beruwala-Hilfe „Main-Kinzig-Kreis hilft Beruwala“, nach 18 Monaten wieder möglich, eine Reise in das durch die Pandemie stark betroffene Land im Indischen Ozean zu unternehmen.

Eyerkaufer wurde auf der Reise von seiner Frau Marion sowie dem ehemaligen Kreisbeigeordneten Matthias Zach und der ehemaligen Kreistagsabgeordneten Ursule Conen sowie weiteren Sponsoren begleitet.

Nach einem blutigen Bürgerkrieg in den Jahren 1983 bis 2009 mit circa 100 000 Toten, der Tsunamikatastrophe am zweiten Weihnachtsfeiertag 2004, die 45 000 Tote entlang der Küste forderte, den Terroranschlägen am Ostersonntag 2019 auf drei Kirchen und drei Hotels mit 269 Toten und 485 Schwerverletzten trifft nunmehr die Corona-Pandemie Sri Lanka seit 20 Monaten besonders stark.

„Der Flughafen Colombo war lange Zeit geschlossen, für Geschäftsreisende und Touristen bestand Einreiseverbot, immer wieder gab es landesweite Ausgangssperren, monatelang waren alle Schulen und Kindergärten geschlossen“, fasst Karl Eyerkaufer zusammen. Ende November habe der Minister für Tourismus, Prasanna Ranatunga erklärt, dass wegen der pandemiebedingten Schließung der Hotels und der Gästehäuser sowie aufgrund des Einreiseverbots zwei Millionen Beschäftigte in diesem Bereich in die Arbeitslosigkeit gerutscht seien. Es sei ein Verlust von umgerechnet rund fünf Milliarden Euro entstanden.

„Damit Sri Lanka nicht in eine vierte Welle der Pandemie gerät, hat die Regierung strikte Anweisungen gegeben, die genauestens eingehalten werden. Unter anderem besteht Maskenpflicht im öffentlichen Raum vom Kindergartenalter an und in allen Einrichtungen. Die Maskenpflicht wird von den Gesundheitsbehörden genauestens überwacht und bei Nichtbeachtung geahndet“, schildert der Altlandrat die Lage vor Ort.

Sri Lanka sei bei der Impfkampagne auf die Spenden wohlhabender Länder und der Weltbank angewiesen und können sich daher den Impfstoff nicht aussuchen. 62,7 Prozent der Personen, die geimpft werden können, seien zu 80 Prozent mit dem chinesischen Impfstoff Sinopharm geimpft worden. Aber auch Vakzine von Moderna, Astra Zeneca, Sputnik und Biontech würden in geringem Umfang verimpft.

„Die strengen Regeln und die Beachtung dieser Vorgaben haben zu der geringen Sieben-Tage-Inzidenz von zurzeit 30 geführt. So niedrig, wie kaum in einem anderen Land der Welt“, erklärt Karl Eyerkaufer. Die Aktion „Main-Kinzig-Kreis hilft Beruwala“ kümmert sich vor allem um die Familien und ihre Kinder, die in besorgniserregender Armut leben und Hunger leiden, weil sie keinerlei festes Einkommen haben.

„So haben wir bei den Besuchen der von uns finanzierten Projekte wie die Maradana-Frauenklinik, der Kindergärten und Schulen vorwiegend Essenspakete überreicht und an die von uns betreuten Waisenhäuser Apeksha Vijitha Pahalage, St. Vincenz, Don Bosco sowie Mama und Papa Lebensmittel und Hygieneartikel gespendet. Während unseres Aufenthalts konnten wir auch 35 neue Häuser an arme Fischerfamilien übergeben, vornehmlich in dem durch unseren Siedlungsbau neu entstandenen Ort Pannila“, erklärt Eyerkaufer. upn