Bäume knicken wie Streichhölzer um

Revierförster Markus Betz war mit Unterstützung von Waldarbeitern mehrere Tage mit den Aufräumarbeiten nach dem Schneebruch beschäftigt. Foto: Ziegert

Der stämmige Jeep von Revierförster Markus Betz hat Mühe, sich durch die Schneemassen zu wühlen.

Freigericht – „Am Montag bin ich sogar stecken geblieben“, ist der Boden an manchen Stellen im Freigerichter Wald mittlerweile so tief, dass auch mit professionelle Maschinen nur schwer durchzukommen sei.

Nach dem Schneefall am Sonntag wird Betz gemeinsam mit mehreren Waldarbeitern noch die ganze Woche mit den Aufräumarbeiten beschäftigt sein, Priorität hatte zunächst die Räumung der Straße zwischen dem Freigerichter Ortsteil Horbach und dem bayerischen Geiselbach.

Was auf den ersten Blick wie ein Wintermärchen aussieht, kann nämlich lebensgefährlich werden. „Dieser Nassschnee sorgt dafür, dass die Baumkronen teilweise tonnenschwer werden“, warnt Betz vor Waldbesuchen. Und wie man an einigen Stellen im Freigerichter Wald sehen kann, knicken die Bäume dann unter der Last wie Streichhölzer zusammen. „Aktuell ist daher erhöhte Vorsicht geboten.“ Die Wälder sollten erst wieder aufgesucht werden, wenn Tauwetter die Bäume von den Schneemassen befreit hat.

Der wirtschaftliche Schaden hält sich laut Betz unterdessen in Grenzen, die größeren Baumstämme werden der Holzverwertung zugeführt, die letzten kleinere Äste wurden am Dienstag zwischen Horbach und Geiselbach von der Fahrbahn entfernt. „Obwohl die Strecke natürlich gesperrt war, haben es wieder einige versucht, dennoch durchzukommen. Davor kann ich nur warnen“, weist Betz darauf hin, dass man angesichts der schweren Last auch in einem Fahrzeug nicht unbedingt geschützt ist.

Verkehrsteilnehmer konnten aber schnell aufatmen, nach dem Ende der Aufräumarbeiten wollte sich Betz sofort mit der Straßenmeisterei in Verbindung setzen, damit die Strecke ab Mittwoch wieder befahrbar war. Gesperrt waren in der vergangenen Woche unter anderem auch noch die Straße zwischen Linsengericht nach Geiselbach, auch zwischen Wächtersbach und Gründau sowie zwischen Linsengericht und Biebergemünd behinderten umgeknickte Bäume und abgefallene Äste mehrere Tage den Verkehr.

Von Andreas Ziegert