Bahnübergang verschwindet

Die Querung der K 904 wird weiter geplant. Foto: gn

Gelnhausen – Die vorplanerischen Schritte für eine künftige Querung der Kreisstraße 904 kommen voran. Das haben vor wenigen Tagen Vertreter von Hessen Mobil im Gespräch mit Landrat Thorsten Stolz (SPD) und dem zuständigen Amt in der Kreisverwaltung deutlich gemacht.

Mit dem Ausbau der Schienenstrecke zwischen Hanau und Gelnhausen werden in den kommenden Jahren schienengleiche Bahnquerungen geschlossen beziehungsweise durch neue Bauwerke ersetzt. Davon betroffen ist auch die Kreisstraße 904 im Bereich Hailer/Meerholz. Um an dieser Stelle zukünftig noch zwischen der nördlichen und südlichen Gleisseite zu wechseln, soll nach Abschluss der Bahnausbauarbeiten eine Omegabrücke errichtet werden.

„Wo wir es als Baulastträger beeinflussen können, haben wir in den vergangenen Monaten wieder etwas Zeit aufgeholt. Es ist das Ziel, dass die Unterlagen für das Baurechtsverfahren zum Ende des ersten Quartals im kommenden Jahr vorliegen, sodass das Baurechtsverfahren ab Mitte nächsten Jahres eingeleitet werden kann“, sagte Landrat Thorsten Stolz in dem Gespräch. Derzeit wird die Planung in zweierlei Hinsicht bearbeitet. Im Auftrag des Main-Kinzig-Kreises aktualisiert Hessen Mobil zum einen den Planungsentwurf einer Omegabrücke, zum anderen die Untersuchung der möglichen Querungsvarianten an dieser Stelle. Beide Planungsbestandteile sind für ein Planfeststellungsverfahren notwendig.

Hintergrund ist, dass der Main-Kinzig-Kreis als zuständiger Bauherr für Kreisstraßen eine Brücke zwar schon lange favorisiert hat, die Planung jedoch aufgrund eines Diskussionsprozesses innerhalb der Stadt Gelnhausen unterbrach. Erst als auch die Gelnhäuser Stadtverordnetenversammlung Ende 2018 erklärt hatte, die Kreisstraße zu erhalten, hat der Kreis im Frühjahr 2019 die Planungen wieder aufgenommen. Der Beschluss der Gelnhäuser Stadtverordneten lautete, die Gleisstrecke solle mittels einer Omegabrücke gequert werden, „die dann wieder auf den alten Verlauf der K 904 durch die bestehende Allee führt“. Nach derzeitigem Stand wird der schienengleiche Übergang Ende 2023 geschlossen, wenn ein neues elektronisches Stellwerk der Bahn auf der Strecke in Betrieb geht. Für das folgende Jahr hat die Deutsche Bahn alle Arbeiten mit möglicher Beeinflussung des Betriebsablaufs untersagt, sodass der Brückenbau erst im Anschluss daran in die konkretere Phase übergehen kann. Für Landrat Thorsten Stolz kommt die Nachricht über diesen zeitlichen Horizont nicht ganz überraschend. „Der Main-Kinzig-Kreis hat immer davor gewarnt, dass die Deutsche Bahn nicht auf Gelnhausen warten wird. Die Überführung ist ein wichtiger Verknüpfungspunkt im örtlichen Verkehrsnetz. Wenn eine Querung für einen längeren Zeitraum nicht zur Verfügung steht, wird das unmittelbare Folgen für die umgebenden Strecken haben“, befürchtet Stolz. Umso wichtiger sei es daher, „die Vorarbeit zügig, aber mit gebotener Sorgfalt und rechtssicher“ zu erledigen und offene Punkte in den nächsten Monaten zu klären. „Wir wollen bis Mitte nächsten Jahres ins Planfeststellungsverfahren einsteigen, um nach 2024 die Ausschreibungen und Auftragsvergaben zu starten“, so Stolz. gn