Bald ist der Nachwuchs da

Störche brüten auf einem Mast: Rund 150 Paare haben sich in diesem Jahr im Main-Kinzig-Kreis angesiedelt. Foto: PM

Laut Vogelschützern ist die diesjährige Storchenpopulation erfreulich stabil.

Main-Kinzig-Kreis – Im vergangenen Jahr brüteten im Main-Kinzig-Kreis 151 Weißstorchenpaare. Nach vorläufiger Brutpaarzählung durch den Storchenschutzinitiator und ehrenamtlichen Mitarbeiter der Vogelwarte Helgoland, Werner Peter aus Freigericht, wird dieses Bestandsniveau auch in diesem Jahr erreicht. Das gibt er in einer Mitteilung bekannt.

Nach wissenschaftlichen Feststellungen kommen in jedem Winter zwischen 14 und 43 Prozent der Brutstörche um, wobei die Sterberate umso geringer ist, je älter und erfahrener die Brutstörche sind. Diese Verlustrate wird meist durch Erstbrüter kompensiert. Da der Storchenjahrgang 2022, der in diesem Jahr geschlechtsreif geworden ist, im Main-Kinzig-Kreis weit unter dem bestandserhaltenen durchschnittlichen Richtwert von 1,8 Jungen pro Brutpaar lag, war schon zu erwarten, dass in diesem Jahr der Storchenbestand eher stagnieren würde.

Die zahlreichen und starken Winterstürme haben im Kreisgebiet mehr als 15 alte Baumnester beseitigt. Bei Heldenbergen legte ein Sturm bei Hochwasser sogar einen Storchenmast um. Weitere Nester mussten aus Verkehrssicherheitsgründen eliminiert werden. Entsprechend habe es bei den Rückkehrern im März erhebliche Kämpfe um geeignete Brutplätze und Umverpaarungen gegeben. Bei Niederrodenbach gab es durch Storchenkämpfe gleich zwei Todesfälle. Am besten dran waren natürlich die acht Paare (mehr als in den Vorjahren) die hier überwintert hatten. Diese Paare begannen auch am frühestens mit der Brut, sodass deren Nachwuchs jederzeit zu erwarten ist.

Gelnhausen, Nidderau und Rodenbach bleiben die Dichtezentren des Weißstorchs im Kreisgebiet. Spektakulär sei erneut die Storchenkolonie bei Gelnhausen-Meerholz. Hier hätten sich in der nur mit wenigen Bäumen bestandenen Pappelallee bereits zehn brutwillige Paare angesiedelt und es könnten laut Peter noch mehr werden. Auch ein bekannter Franzose mit grünem Ring sei wieder vertreten.

Hessenweit einzigartig dürfe es jedoch sein, dass hier auf einem Baum gleich fünf Storchenpaare nisten, so Peter.

Bei Langenselbold und Nidderau-Eichen sind die beiden uralten beringten Storchenmännchen aus Holland und dem Elsass mit jüngeren Weibchen in ihre 22. Brutsaison gestartet. In diesem Zusammenhang sei zu bemerken, sagt Peter, dass nur zwei Prozent der Störche älter als 20 Jahre werden.

Die meisten Traditionsbrüter säßen bereits fest auf ihren Gelegen. Nur bei den Erstbrutwilligen gebe es noch erhebliche Konkurrenzkämpfe.

Da die Storchenansiedlungsphase noch bis Ende April andauere, könne es gut sein, dass dann die Zahl von 160 Weißstorchenpaaren für den Main-Kinzig-Kreis zu verzeichnen ist.
sem