Bilanzsumme trotzdem gesteigert

Main-Kinzig-Kreis – „Unsere VR Bank Main-Kinzig-Büdingen konnte auch im Geschäftsjahr 2022 ihre kontinuierlich positive Entwicklung fortführen“, betont Bernd Stöhr, Vorstandssprecher der Bank. Die wirtschaftliche Stabilität habe man sich in den vergangenen Jahren erarbeitet, um auch in herausfordernden Zeiten stark und handlungsfähig zu bleiben. „Auch eine regionale Bank wie unsere ist nicht losgelöst von dem, was in der Welt passiert.“ Die sprunghaft gestiegene Inflation und die Zinswende der Europäischen Zentralbank (EZB) sorgten vor dem Hintergrund der geopolitischen Lage für kräftigen Gegenwind.

Trotzdem zeigt sich der Vorstand zufrieden mit dem vergangenen Geschäftsjahr 2022. Es sei eine Steigerung der Bilanzsumme von zuletzt 3,8 Milliarden Euro auf jetzt rund 4,0 Milliarden Euro zu verzeichnen. Das betreute Kundenvolumen, das neben den bilanzwirksamen Kundengeldern auch das Wertpapier- und Vermittlungsgeschäft berücksichtigt, erhöhte sich um 152 Millionen Euro auf 7,56 Milliarden Euro.

Auf die anhaltend hohe Inflation reagierte die EZB mit Zinserhöhungen. Trotzdem habe im Kreditgeschäft ein Neugeschäft von 514 Millionen Euro erzielt werden können. Die Forderungen an Kunden seien demzufolge um 115 Millionen Euro auf 2,7 Milliarden Euro gestiegen. Die Streichung der Negativzinsen im Juni habe für ein Einlagenwachstum von 4,2 Prozent im Lauf des Jahres 2022 gesorgt.

In der stark schwankenden Wirtschaftslage habe sich das operative Ergebnis erstaunlich stabil auf Vorjahresniveau gehalten, teilt das Institut mit, und das trotz deutlich erhöhter Kosten. Darüber hinaus hätten Sondereffekte aus der Auflösung von Zinssicherungsgeschäften sogar zu einer Erhöhung des Betriebsergebnisses vor Bewertung geführt.

Das Bewertungsergebnis zeigte sich im vergangenen Jahr sehr differenziert. „Im Kreditgeschäft bestehen trotz der deutlichen Konjunkturschwäche im zweiten Halbjahr keine ernsthaften Probleme“, so Stöhr. Das Bewertungsergebnis im Wertpapierbereich zeige sich jedoch stark belastet, da die Zinssteigerungen marktbedingt zu temporären Kurswertabschreibungen auf den eigenen Wertpapierbestand führten. Das Betriebsergebnis nach Bewertung sei dementsprechend auf 14,8 Millionen Euro gesunken. Da die gezeichneten Anleihen aber bis Fälligkeit gehalten werden, würden sich diese Belastungen perspektivisch wieder in Zuschreibungen umkehren. Zum Jahresende weist die Genossenschaftsbank ein vorläufiges Ergebnis von fünf Millionen Euro aus.

Steigenden regulatorischen Herausforderungen sei die Bank „stets gerecht“ geworden, erläutert Aufsichtsratsvorsitzender Roland Denecke. „Auch für die gegebenenfalls noch kommenden Entwicklungen am Kapitalmarkt sind wir gerüstet.“

Rund 500 Mitarbeiter übernehmen Aufgaben im direkten Kundenkontakt und in internen Abteilungen. Weiter sei die Bank stolz darauf, 30 Auszubildenden und drei dual Studierenden eine starke Basis für das weitere Berufsleben zu vermitteln. Dabei bildet das Dienstleistungsunternehmen nicht mehr ausschließlich nur Bankkaufleute aus. Immobilienkaufleute, Kaufleute im E-Commerce und Fachinformatiker finden hier einen fundierten Einstieg in ihre berufliche Zukunft.

Das Fundament des Erfolgs und gleichzeitig die Eigentümer der VR Bank Main-Kinzig-Büdingen seien 59 468 Mitglieder.

Auch im abgelaufenen Jahr habe die VR Bank Main-Kinzig-Büdingen ihren Beitrag auf gesellschaftlicher Ebene geleistet. So seien Steuerzahlungen in Höhe von rund 12,3 Millionen Euro in die Region geflossen.

Soziale, kulturelle und sportliche Einrichtungen würden gefördert. „In diesem Jahr konnten wir knapp 480 000 Euro an die Vereine im Raum Oberhessen und Main-Kinzig übergeben“, so Petra Kalbhenn vom Vorstand.
upn