Buch beleuchtet ein Künstlerleben

Im Dorfgemeinschaftshaus Schlierbach wurde ein Buch vorgestellt, das dem Leben und Wirken des Jugendstilkünstlers Christian Neureuther gewidmet ist. Foto: PM

Brachttal – Das Dorfgemeinschaftshaus in Schlierbach war voll besetzt, als der Vorsitzende des Museums- und Geschichtsvereins Brachttal, Erich Neidhardt, die Ehrengäste und Besucher zur Buchvorstellung begrüßte.

Darunter waren der Vertreter des Magistrats der Stadt Hanau, Martin Hoppe, Kay-Hermann Hörster, Projektleiter der KulturRegion RheinMain, die Geschäftsführerin der Hessischen Kulturstiftung, Eva Claudia Scholz, Bürgermeister Wolfram Zimmer, der Vorsitzende der Gemeindevertretung Enrico Detzer sowie die Ortsvorsteher von Schlierbach und Spielberg, Maximilian Gröll und Volker Lemcke.

Sie alle waren in das Dorfgemeinschaftshaus Schlierbach gekommen, um der Würdigung des berühmten Brachttaler Jugendstilkünstlers Christian Neureuther beizuwohnen und einige Grußworte an die Gäste und die Mitglieder des so regen Museumsvereins zu richten und deren ehrenamtliche Engagement zu loben.

Der Verein arbeitet seit 2007 die Geschichte der Schlierbacher Keramikfabrik auf und hatte hierzu bereits vier Fachbücher zur Wächtersbacher Keramik, die bundesweite Anerkennung finden, herausgegeben. Mit der Veröffentlichung des Buches „Wächtersbacher Steingut – Christian Neureuther“ legt der Verein nunmehr sein fünftes Produkt einer interessierten Öffentlichkeit vor. Es ist das erste Fachbuch, das die Arbeiten des Jugendstilkünstlers zeigt und dessen Leben vollständig dokumentiert. Neureuthers Jugendstilentwürfe finden weltweite Anerkennung und werden noch heute in internationalen Auktionshäusern gehandelt und in großen Museen gezeigt. Seine Formen- und Farbvielfalt haben ihn und seinen „Wächtersbacher Jugendstil“ weltberühmt gemacht. Besonders interessant sind Neureuthers Verbindungen zur Mathildenhöhe in Darmstadt, die im Ausstellungsbuch besonders beleuchtet werden. Die Mitglieder des Vereins hatten den alten Saal der ehem. Gaststätte „Zur Hoffnung“, der bereits in den 1880er Jahren von Johannes Morkel errichtet wurde und jetzt als Dorfgemeinschaftshaus dient, festlich geschmückt. Arbeiten von Christian Neureuther, seine Ateliermarke oder der Künstler selbst waren auf übergroßen Wandplatten zu sehen und gaben der über 140 Jahre alten Begegnungsstätte einen würdigen und festlichen Rahmen. Fabian Volz war an diesem Tage für die Technik zuständig. Er hatte die Fotos aus Neureuthers Zeichenmappe mittels einer Videoshow in Dauerschleife arrangiert.

Das Fachbuch selbst wurde von dem in Berlin lebenden Kunstexperten Rolf Hinderk Peters und vom stellvertretenden Vorsitzenden Ulrich Berting vorgestellt. Ulrich Berting würdigte die Arbeiten Christian Neureuthers mit Lokalkolorit und dessen Vita, während Rolf Hinderk Peters die kunsthistorische Relevanz Neureuthers und dessen überregionale Bedeutung in den Vordergrund seiner Ansprache stellte.

„Ich bin sehr froh und glücklich, dass das ehrenamtliche Engagement unserer Mitglieder auch außerhalb Brachttals wahrgenommen wird. Gerne werden wir das kulturelle Erbe unserer Heimat weiterhin aufarbeiten und bewahren“, resümierte der stellvertretende Vorsitzende Ulrich Berting und freute sich über die gelungene Veranstaltung. Die aktuelle Ausstellung über Ursula Fesca ist ebenfalls weiterhin im Brachttal Museum zu sehen.

Das 436-seitige Fachbuch über Christian Neureuther kann im Museumsshop, unter info[at]brachttal-museum[dot]de oder bei der nächsten Museumsöffnung erworben werden.
upn

» www.brachttal-museum.de