Die Träume / Von Helmut Müller Ei Gude, wie?

Helmut Müller

Haben sie heute Nacht geträumt? Und wenn ja, von was haben sie geträumt? War es gar ein Albtraum? Waren sie der Held im Traum? Oder waren sie der Verlierer? Fragen über Fragen. Der klassische Traum findet nachts im Schlaf statt. Das heißt nicht, dass wir alle nachts immer träumen. Unter Traum oder träumen versteht man das Erleben während des Schlafes. Der Traum ist somit eine besondere Form des Bewusstseins. Während der Körper von außen beobachtet sich weitgehend in Ruhe befindet, kann der Träumer bewegte Szenen erleben. Ja, so ist das. Man sagt auch, der Träumer verarbeitet in seinen Träumen das Erlebte, sozusagen als Reflexion auf das aktive und passive eigene Verhalten.

Ein guter Träumer erkennt dabei die eigenen Schwächen und Stärken und setzt die Ergebnisse im künftigen Verhalten um. Auch sollte er in der Lage sein, falsches Verhalten zu korrigieren, und sei es nur in einer Entschuldigung. Das wäre schön! Leider können wir uns morgens meist nicht mehr an das erinnern, was wir träumten. Schade! Wie bereits gesagt, könnten wir, wenn wir uns erinnern, daraus positive Lehren ziehen. Ursache und Funktion des Traumes sind auch heute noch nicht umfänglich erforscht. Verschiedene Hypothesen wurden entwickelt, die je nach wissenschaftlichem und weltanschaulichem Hintergrund zu unterschiedlichen Auffassungen vom Traum gelangen. So werden Träume von der Hirnforschung etwa als physiologische Antwort neuronaler Prozesse betrachtet, während sie die Tiefenpsychologie als Auswirkung unbewusster Prozesse ansieht.

Außer dem Traum im Schlaf gibt es noch die Tagträume. Wir alle haben das schon erlebt. Wir waren für einen Moment der Realität entflohen. Wir waren mit den Gedanken woanders und können uns an das reale Geschehen nicht erinnern. Tagträume sind bildhafte mit Träumen vergleichbare Fantasievorstellungen und Utopien, die im wachen Bewusstseinszustand erlebt werden. Diese Szenen können im Gegensatz zum gewöhnlichen Traumgeschehen entweder willentlich gesteuert und bewusst herbeigeführt werden oder sich durch Unaufmerksamkeit und Nachlassen der Konzentration von selbst entfalten. Hierbei entfernt sich die Aufmerksamkeit von den äußeren Reizen der Umwelt, von Einflüssen und Aufgaben und wendet sich der inneren Welt zu. Der Tagtraum ist damit eine Form der Trance. Wir sind da und doch abwesend.

Manch einer von uns war im Tagtraum schon der Held und hat „Luftschlösser“ gebaut oder von einem besseren Leben voller Hoffnung und Möglichkeiten geträumt. Was soll daran schlecht sein? Solange wir nicht in Träume flüchten und in ihnen Leben und dabei das reale Leben verlassen, ist alles gut. Träume sind doch was schönes. Sie sollten Ansporn sein, im Leben etwas zu erreichen. So können aus utopischen Vorstellungen Realität werden. Mein Lieblingstraum ist: Stell dir vor, du wirst morgens wach und es herrscht Frieden auf der Welt. Allen Menschen geht es gut. Lasst uns gemeinsam daran und dafür arbeiten.

Ei Gude, wie!