„Erwartungen übertroffen“

Glasfaser für schnelles Internet: 16 500 Grundstückseigentümer haben sich bisher für einen Anschluss der Breitband Main-Kinzig GmbH entschieden. Fotos: PM

Es ist ein Jahr her, dass die Breitband Main-Kinzig GmbH das Projekt „Einmal Giga Bitte“ startete. Das Fazit der Akteure fällt ausgesprochen positiv aus.

Region – Ziel ist es, bis 2026 all diejenigen Haushalte im Landkreis mit Glasfaser bis ins Haus auszustatten, die aktuell keinen Internet-Zugang mit Gigabit-Geschwindigkeiten haben. Breitband-Geschäftsführerin Simone Roth und Aufsichtsratsvorsitzender Winfried Ottmann ziehen eine erste Bilanz.

„Unsere Erwartungen wurden komplett übertroffen, es war ein fantastisches Jahr“, sagt Roth. Festmachen lasse sich das vor allem an den 16 500 Grundstückseigentümererklärungen, die in diesem Zeitraum abgegeben worden seien. „Wir wären zufrieden gewesen, wenn wir die 5000 geknackt hätten“, so Ottmann. Er betont, es sei „die absolut richtige Entscheidung des Kreises“ gewesen, den Glasfaserausbau selbst in die Hand zu nehmen. „Die aktuell 16 500 Bestellungen bedeuten, dass schon im ersten Jahr des Ausbaus ein Drittel aller förderfähigen Gebäude mit an Bord ist“, so Roth. Insgesamt könnten bis zu 50 000 Gebäude und somit 80 000 Haushalte im Main-Kinzig-Kreis angeschlossen werden. Partner der Breitband ist die Vodafone.

Glasfaser der Breitband GmbH hätte zahlreiche Vorteile, betont er. „Wenn wir sagen, dass wir eine Kommune ausbauen, dann tun wir das. Ganz egal, wie viele Menschen dort dann am Ende Glasfaser bestellen.“ Die Breitband GmbH baue jeden Ort, jedes Dorf und jede Straße aus, die laut Förderbestimmungen berücksichtigt werden darf. „Und dies ist gerade für die ländlichen Regionen sehr wichtig.“ Niemand müsse sofort einen Vertrag mit Vodafone unterschreiben, um in den Genuss des kostenlosen Glasfaseranschlusses der Breitband Main-Kinzig zu kommen. Und das Netz sei offen für alle, auch wenn derzeit nur Vodafone seine Dienste darüber anbietet.

Es sei ein echtes „Bürgernetz“. Das bedeute, dass es allen Bürgern des Kreises gehört und den Kommunen in späteren Jahren auch Gewerbesteueranteile zufließen. Denn die Breitband GmbH erhält für jeden Kunden, der einen Vertrag mit dem Netzanbieter M-net oder Vodafone geschlossen hat, Portmiete pro Monat. „Wenn bei der Breitband die Verlustvorträge ausgeglichen sind und wir höhere Einnahmen erzielen, müssen wir Gewerbesteuerzahlungen tätigen.“ Diese Zahlungen kämen nicht nur Gelnhausen (Sitz der Breitband) zugute, sondern allen Kommunen je nach Kundenanzahl anteilig.

Der Anschluss sei kostenlos, weil Bund und Land insgesamt 180 Millionen Euro zuschießen, die restlichen 20 Millionen Euro investiert der Kreis. Im Ausbau läge man „fantastisch“ in der Zeit, auch hinsichtlich der Wetterlage sei man „vollkommen entspannt“. Ottmann: „Wichtig ist, dass wir bis 2026 den Ausbau abgeschlossen haben. Und das kriegen wir auch hin.“ Eine Herausforderung sei allerdings der Personal- und Fachkräftemangel in der Baubranche. „Unsere Tiefbauunternehmen, die wir mit dem Verlegen der Glasfaserleitungen beauftragt haben, spiegeln uns das wider.“ Die ersten Orte sollen demnächst ans Netz gebracht werden: Freigericht-Bernbach, Hasselroth-Gondsroth, Jossgrund-Pfaffenhausen und Nidderau-Windecken. 2023 starte die Breitband in Freigericht-Altenmittlau, Hasselroth-Neuenhaßlau, Nidderau-Heldenbergen, Hanau-Mittelbuchen, Bruchköbel, Gründau, Gelnhausen, Biebergemünd und in Schlüchtern. „Dazu müssen wir dort den Tiefbau abgeschlossen haben, damit Vodafone die Leitungen mit seinen Diensten versorgen kann“, so Ottmann. Roth freut sich darüber die Breitband GmbH „zu einer echten Marke“ entwickelt zu haben. „Die Menschen nehmen uns positiv wahr. Darauf bin ich sehr stolz.“ Sie wolle ehrliche Aufklärungsarbeit leisten, transparent sein. Der Kreis hat sein Breitband-Projekt auf zahlreichen Bürgerversammlungen im Kreis präsentiert, um die Menschen zu informieren. „Das wollen wir beibehalten“, sagt Ottmann. „Wir wollen nah an den Menschen sein, und vor allem wollen wir natürlich eine gute Ausbauquote erreichen.“ Ziel sei eine Anschlussquote von 80 Prozent.
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