Hunderte Bäume werden saniert

Neu gepflanzter Baum auf einer Streuobstwiese in Maintal. Foto: PM

Seit den 1960er Jahren nehme die Fläche der Streuobstwiesen, einem einst prägenden Bestandteil unserer Landschaft, immer weiter ab. Darauf weist der Landschaftspflegeverband des Kreises hin. Mittlerweile seien nur etwa zehn Prozent der ehemaligen Bestände noch vorhanden.

Region – Im Main-Kinzig-Kreis seien vor allem im Bereich der Stadt Maintal, aber auch in der Wetterau und im Spessart sowie am Rande des Vogelsberges noch größere Streuobstbestände zu finden. Um deren Erhaltung bemühe sich der Landschaftspflegeverband Main-Kinzig-Kreis (LPV) seit vielen Jahren.

Aktuell fänden vor allem in Maintal, Nidderau und Bad Orb großflächige Sanierungsarbeiten an mehr als 500 alten Obstbäumen statt. Außerdem würden dort auch mehr als 200 neue Obstbäume – in der Regel hochstämmige Apfel-, Birnen-, Kirsch- und Zwetschgenbäume – gepflanzt. „Streuobstwiesen sind heutzutage vor allem durch fehlende Pflege und Überalterung der Baumbestände, durch Verbuschung und fehlende Nachpflanzungen bedroht. Hinzu kommen Schäden durch die trockenen Sommer“, berichtet Matthias Metzger, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes.

Im Rahmen von groß angelegten Projekten im gesamten Kreis würden deshalb Streuobstbestände durch Sanierungsschnitte an alten Obstbäumen und Entbuschung wieder instand gesetzt und durch Nachpflanzungen Pflanzlücken geschlossen. Alle Maßnahmen erfolgten auf Basis der Zustimmung der Eigentümer. Die Maßnahmen würden aus unterschiedlichen Mitteln des Bundes und des Landes Hessen gefördert.

Neben der Umsetzung von Projekten zum Erhalt großflächiger Streuobstgebiete setze der Verband in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde auch zahlreiche Maßnahmen zum Erhalt und zur Neuanlage kleinerer Streuobstbestände um, die aus Ersatzgeld des Main-Kinzig-Kreises finanziert würden. „Zum Erhalt der Streuobstwiesen, die als wertvoller Teil unserer Kulturlandschaft seit 2021 von der Unesco als immaterielles Weltkulturerbe anerkannt wurden, bedarf es einer dauerhaften Pflege“, teilt der Verband mit.

Da viele Eigentümer diese nicht immer gewährleisten könnten, unterstütze sie der LPV nach der Sanierung von Streuobstwiesen und auch bei der Vermittlung der Flächen an geeignete Pächter.

Diese erfolge in der Regel als pachtfreie Überlassung unter dem Motto „Nutzung gegen Pflege“. Dabei pflegen die Pächter das Grundstück und dürfen dafür die Fläche nutzen und das Obst ernten. Interessierte an diesem Modell können sich an den LPV, z 06059 906688, wenden

Für die kommenden Jahre sind außerdem weitere größerer Streuobstprojekte in dem Kommunen Hammersbach und Gelnhausen geplant.
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