Innungsfeier auf der Ronneburg

„Ihr seid Rockstars, ihr rockt unser Land. Ihr seid die Zukunft dieses Landes“: Die Innungen für Sanitär, Heizungs- und Klimatechnik sowie Dachdecker feierten ihren Nachwuchs im Rahmen einer besonderen Freisprechungsfeier auf der Ronneburg. Foto: PM

Die Innungen für Sanitär, Heizungs- und Klimatechnik sowie Dachdecker feierten ihren Nachwuchs im Rahmen einer besonderen Freisprechungsfeier

Region Hanau – „Bitte erheben Sie sich. Seine Majestät, der Anlagenmechaniker, betritt den Raum.“ Die Botschaft auf dem Roll-up passte zum feierlichen Ambiente des Rittersaals auf der Ronneburg, in dessen Rahmen 20 junge Handwerker ihren Gesellenbrief entgegengenommen haben: sechs Dachdecker und 14 Installateure für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik.

Die beiden Innungen hatten zusammengelegt, um ihrem Nachwuchs einen würdigen Abschied aus der Lehrzeit und einen krachenden Start in Gesellenzeit zu bereiten.

Die Tische waren geschmackvoll eingedeckt, es gab ein festliches Essen im Kerzenschein und einen DJ, der im Hintergrund für die entsprechende Musik sorgte. Mitbringen durften die jungen Gesellen an diesem Abend, wen sie wollten. Und wie man im Nachhinein hörte, wurde auf der Ronneburg nach der offiziellen Überreichung der Gesellenbriefe noch bis in den frühen Morgen gefeiert.

„Wir haben keine Kosten und Mühen gescheut, weil wir glauben, dass ihr es euch wirklich verdient habt“, sagte Ralf Gerlach, der Obermeister der Dachdecker. Die Veranstaltung wurde aus eigenen Mitteln finanziert. Und sein Kollege Berik Schnabl, der Obermeister der Sanitär und Heizungsinnung, legte noch einen drauf: „Ihr seid Rockstars, ihr rockt unser Land. Ihr seid die Zukunft dieses Landes.“

Jeder erlebe während der dreieinhalbjährigen Ausbildung Höhen und Tiefen. Und wer durchziehe und am Ende erfolgreich zu Ende bringe, sei ein Gewinner, fand nicht nur Schnabl an diesem Abend. Im Vergleich zu früheren Freisprechungsfeiern war auch schon der Auftakt besonders. Denn bevor die Ehrengäste an die Reihe kamen, wurden erst einmal die Namen aller 20 Handwerker verlesen, die an dem Abend nach einer dreieinhalbjährigen Lehrzeit ihre Gesellenbriefe in die Hand bekommen sollten. „Ihr seid jetzt das, wovon in diesem Land derzeit alle reden. Ihr seid Fachkräfte“, rief Obermeister Schnabl. Und die Begeisterung in seiner Stimme übertrug sich sowohl auf die Protagonisten des Abends als auch auf deren Angehörige und die Ehrengäste.

Gekommen waren Kreishandwerksmeister Martin Gutmann, die ehrenamtliche Kreisbeigeordnete Iris Schröder als Mitglied des Kreisausschusses und in Vertretung von Landrat Thorsten Stolz, Heike Hengster, die Chefin der Bundesagentur für Arbeit in Hanau, Claudia Borowski, ehemalige Schulleiterin der Eugen-Kaiser-Schule und Mitglied des Hanauer Magistrats, sowie der stellvertretende Schulleiter der Ludwig-Geißler-Schule in Hanau, Martin Lindenau. Beide Obermeister haben sich über die anwesenden Ehrengäste gefreut und wünschten sich für das kommende Jahr, „dass Herr Stolz und Herr Kaminsky persönlich zu dieser Feierlichkeit kommen“.

Auch die Ehrengäste zeigten sich angetan von dem neuen Format, das Schnabl und Gerlach konzipiert hatten.

„Ich bin beeindruckt. Sie erfahren heute die Wertschätzung, die Sie verdienen“, meinte Iris Schröder. „Es ist ein Tag, an den Sie sich Ihr ganzes Leben erinnern werden“, war sich Hengster sicher. Und Borowski meinte: „Sie können heute sich und Ihren Beruf feiern.“

Gutmann war sich derweil sicher, dass die jungen Leute genau die richtigen Gewerke gewählt haben. Dachdecker- sowie Sanitär- und Heizungsfachleute seien gefragt auf dem Arbeitsmarkt.

Alle Redner des Abends luden den Nachwuchs aber auch dazu ein, sich für die Gesellschaft und für die Handwerksorganisationen zu engagieren. „Seien Sie gute Botschafter für das Handwerk“, sagte der Kreishandwerksmeister.

Und Schnabl drückte es so aus: „Geht raus und sagt allen, dass es sich lohnt, eine Ausbildung im Handwerk zu machen.“

Geradezu überschüttet mit Preisen wurde Yannik Martini vom SHK-Unternehmen Beringo GmbH in Hammersbach. Sein Chef Berik Schnabl und dessen Geschäftspartnerin Natalie Riedel waren zuvor bei den Ausrüsterfirmen hausieren gegangen und hatten für ihren besten Lehrling Bohrmaschine, Werkzeugkoffer und andere nützliche Instrumente abgestaubt. „Natürlich alles für die Arbeit“, rief Schnabl augenzwinkernd und verhehlte nicht, dass er mächtig stolz auf seinen Schützling sei. Darüber hinaus drückten die beiden Obermeister dem Jahrgangsbesten noch einen Scheck über 500 Euro in die Hand.  upn