Lautstarker Protest

Ministerpräsident Volker Bouffier diskutiert vor der Orber Konzerthalle mit Windkraftgegnern. Foto: Ziegert

„Volker, wo bleibst du?“, schallte es gefühlt stundenlang über den Parkplatz vor der Konzerthalle in Bad Orb, der FDP-Kreistagsabgeordnete Rolf Zimmermann wurde nicht müde, seine „Sehnsucht“ nach dem hessischen Ministerpräsidenten per Megaphon zum Ausdruck zu bringen.

Bad Orb – Circa 40 Windkraftgegner hatten sich mit Plakaten und Transparenten postiert, um den Hessischen Ministerpräsidenten auf ihre Ablehnung dieser Form der Energiegewinnung hinzuweisen.

Als dann zwei schwarze Limousinen in Richtung Parkplatz fuhren, schien der Moment gekommen. Doch die Leibgarde von Bouffier hatte ihren Chef verloren: Der Wahlkampfbus war zu hoch für die Unterführung am Therme-Hotel, die Limousinen hasteten schnell zurück, um den Ministerpräsidenten aus dieser misslichen Situation zu befreien und ihn schließlich doch noch heil vorzufahren.

An der Konzerthalle wählte Bouffier dann keineswegs den Hintereingang, sondern stellte sich den Windkraftgegnern. Und dort bekam er von Heinz Josef Prehler, CDU-Stadtverordneter und Anführer der Bürgerinitiative „Gegenwind Bad Orb“, schriftlich die Forderung überreicht, die vorher ebenfalls schon lautstark per Megaphon zu hören war: Im Spessart sollen keine Windräder aufgestellt werden.

Und Bouffier erklärte, dass die Regelung, bis zu zwei Prozent der Landesfläche für Windkraft zu nutzen, von der CDU auf den Prüfstand gestellt werden soll. „Was ich ihnen nicht versprechen kann, ist, dass wir nicht in den Wald gehen“, gebe es dafür im waldreichsten Land vermutlich keine andere Wahl.

Von Andreas Ziegert