Die Leopoldquelle sprudelt

Symbol für eine „leuchtende Zukunft“: Der Bohrturm wurde feierlich in blau angestrahlt. Foto: PM

Bohrung in Bad Orb hat Erfolg. Eine weitere Heilquelle wurde jetzt erschlossen.

Bad Orb – Die Kurstadt hat eine neue Heilquelle erschlossen: In einer Tiefe von 100 Metern stieß ein Expertenteam auf eine hoch konzentrierte Solequelle, die zukünftig als Leopoldquelle in die Annalen der Stadt eingehen soll.

„Die Entdeckung der Sole und des mineralischen Heilwassers in zwei verschiedenen Tiefenlagen ist ein doppelter Erfolg für unsere Mission“, erklärt Steffen Kempa, Geschäftsführer der Bad Orb Kur GmbH. Denn die Leitungen der alten drei Quellen (der Martinusquelle, der Philippsquelle und der Ludwigsquelle) sind in die Jahre gekommen, und die Sanierung lohnt sich nicht mehr. Es ist absehbar, dass diese Quellen versiegen. Das Bad Orber Heilwasser wird unter anderem für Bäder, Inhalationen und für Trinkkuren genutzt.

Am 6. September startete die Kurstadt die Bohrung am Untertor, in Richtung der unterirdischen Sole-Ader. Die neue Förderquelle soll die alten in Zukunft ersetzen. Ein von der Kurstadt beauftragter Hydrologe hatte die Ader entdeckt, die ihren Ursprung im Kaliberg bei Flieden hat.

Die Bohrung, teilt die Kurgesellschaft mit, sei kein einfaches Unterfangen gewesen. Nachdem bereits in 50 Metern Tiefe ein mineralhaltiges Heilwasser entdeckt worden sei, hätte Geologe Dr. Frank Aschenbrenner nach einer zehnwöchigen Bohrphase bestätigt, dass die tiefergehende Bohrung aufgrund von anteasern, Nachfall und technischen Herausforderungen eine besondere Meisterleistung dargestellt habe.

Die erfolgreichen Bohrergebnisse wurden jetzt im Beisein von Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzendem Tobias Weisbecker verkündet. Weinbecker hob die historische und therapeutische Bedeutung des Fundes für den Gesundheitsstandort hervor. Die Sicherung der Heilquelle ist für die Kurstadt wichtig: 2024 steht die Neuzertifizierung Bad Orbs als Kurstadt an.

Gästeführer Bernd Weisbecker, als Gründer des Heilbades Franz Leopold Koch kostümiert, führte symbolisch die erste Verkostung durch und bestätigte mit den Worten „Es ist Sole“, die Qualität des aufgefundenen Wassers. Die Feierlichkeiten wurden mit einem Feuerwerk gekrönt, und Bad Orb schickte einen Lichtstrahl in den Nachthimmel empor, als Symbol für die leuchtende Zukunft, die die Kurstadt mit diesem Durchbruch erwartet.

„Es liegt noch viel Arbeit vor uns, aber dieser Tag markiert einen wichtigen Meilenstein“, so Kempa.

Das geplante Quellenhäuschen, das in seiner Architektur die „Ästhetik der Sole und die Tradition des Gradierwerks“ aufgreifen will, soll ein neues architektonisches Highlight in Bad Orb werden und ein Ort, der Information und Bildung über die Wirkungsweise der Sole vermittelt.

Die neue Quelle soll voraussichtlich Ende des Jahres 2024 in Betrieb gehen.  sem