Main-Kinzig-Kreis – Die Spessart Tourismus und Marketing GmbH stellte jüngst ihre Pläne für mehr Nachhaltigkeit in der regionalen Tourismusbranche vor. Im Fokus stehen dabei nachhaltige Destination und eine nachhaltige Fachkräftesicherung sowie eine engere Vernetzung der Branche und die Verbesserung der Wertschöpfung in der Region.
„Nachhaltigkeit ist ein großes Thema mit vielen Facetten, deshalb konzentrieren wir uns auf bestimmte Aspekte wie zum Beispiel darauf, ressourcenschonend zu arbeiten“, fasste der Geschäftsführer von Spessart Tourismus und Marketing, Bernhard Mosbacher, die Komplexität des Themas Nachhaltigkeit eingangs zusammen. Der hessische Spessart werde voraussichtlich noch im ersten Halbjahr 2023 die begehrte Zertifizierung als „Nachhaltiges Reiseziel“ erhalten – „als eine der ersten hessischen Regionen“.
Der vom Unternehmen „TourCert“ durchgeführte, umfangreiche Zertifizierungsprozess „umfasst die drei Dimensionen Ökonomie, Ökologie und Soziales“. Bei Spessart Tourismus und Marketing zeichnet die stellvertretende Geschäftsführerin und Nachhaltigkeitsmanagerin Franziska Weber für diesen Prozess verantwortlich. „Der Aufwand war größer als zunächst vermutet, damit verbunden sind umfangreiche Datenerhebungen zum derzeitigen Stand der Nachhaltigkeitsleistungen sowie die Erstellung eines Verbesserungsprogramms mit Maßnahmen, die zukünftig umgesetzt werden und eines umfangreichen Nachhaltigkeitsberichts“, stellt sie fest.
Die vom Main-Kinzig-Kreis und der Industrie- und Handelskammer Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern (IHK) 2015 gegründete Gesellschaft zur Förderung der Tourismusbranche möchte sich „im Zeichen der Nachhaltigkeit“ für die Zukunft aufstellen, erklärte die Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler. IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Gunther Quidde legte seinen Fokus naturgemäß auf die wirtschaftliche Dimension. Was Unternehmen derzeit vor allem umtreibe, sei der „Fachkräftemangel“ in Gastronomie und Hotellerie. „In der Branche spricht man dabei eher von einem Arbeitskräftemangel“, erläuterte Quidde. „Umso mehr freut mich das Fachkräftemarketing-Paket, das wir Unternehmern jetzt anbieten.“ Es gehe vor allem darum, potenzielle Arbeitskräfte „nicht nur von sich zu überzeugen – das können sie bereits sehr gut, sondern auch von der Region“.
Neben den Inhalten, die Unternehmen online oder analog serviert bekommen, um neue Mitarbeiter zu gewinnen, werde es für Studierende und weitere interessierte Berufsanfänger in diesem Jahr wieder die Möglichkeit geben, „die Region mit ihren Vorzügen näher kennenzulernen“, erklärte Mosbacher. Nach dem Erfolg im vergangenen Jahr werde das entsprechende Programm „Hands on MKK“ von Mitte August bis Mitte September fortgesetzt.
Bei der Zertifizierung als „Nachhaltiges Reiseziel“ gehe es auch darum, die Wertschöpfung in der Region zu verbessern, so Weber. Unternehmen könnten sich berechtigte Hoffnungen auf Wettbewerbsvorteile „durch ein nachprüfbares Qualitätskriterium“ machen. Aktuell gebe es bereits 15 Hotels und weitere Tourismusbetriebe, die die Zertifizierung als Partner unterstützen.
„Die Herausforderungen für die Branche sind nicht kleiner geworden – nach drei schwierigen Coronajahren“, bemerkte Mosbacher. Die derzeit „anziehende Nachfrage in den Segmenten Ferienwohnungen und Camping“ sei jedoch ein Lichtblick. Eine bessere Vernetzung der Branche werde diese Entwicklung weiter vorantreiben. Dabei soll nicht nur die inzwischen einheitliche Datenbank von Spessart Tourismus und Marketing sorgen, deren Inhalte Unternehmen nutzen können, „um sie auf ihren Websites auszuspielen“. Zusätzlich sei ein gemeinsamer Auftritt mit den Kollegen von „Spessart-Mainland“ aus Bayern geplant. „Es gab bereits ein gemeinsames Treffen. Erste Ergebnisse werden wir voraussichtlich Ende des Jahres präsentieren“, kündigte Mosbacher an.
Weitere Information zum Angebot von Spessart Tourismus und Marketing gibt es im Internet unter www.spessart-tourismus.de.
Von Per Bergmann