Nehmen Landrat Stolz beim Wort

Kolja Saß (FDP)

Die Entwicklung des Areals des ehemaligen Kaufhauses Joh ist ein Projekt, das mit unserem Landrat Thorsten Stolz (SPD) tief verwoben ist. Nach dem Ende des Geschäftsbetriebes des Kaufhauses hat Stolz, damals noch als Bürgermeister, den Vorgang zur Chefsache erklärt und die Weichen hin zur Entwicklung eines Outlet-Centers gestellt. Nachdem das Outletprojekt scheiterte, war die Stadt Gelnhausen gezwungen, den gesamten Vorgang auf null zu setzen und die Projektentwicklung neu auszuschreiben.

Mit seiner Zusage als Landrat, das Areal des ehemaligen Gelnhäuser Kaufhauses Joh zu nutzen, um dort neben Einzelhandel im Erdgeschoss, Verwaltungsflächen für die Anmietung durch den Landkreis für die Kreisverwaltung zu schaffen, hat er den Gelnhäuserinnen und Gelnhäusern die wichtige Perspektive aufgezeigt, dass eine positive Entwicklung doch schneller umsetzbar ist, als befürchtet. Die neuste Idee, ergänzend auch den Bildungsstandort Gelnhausen durch ein gemeinsames Medienzentrum aufzuwerten, ist entsprechend auf offene Ohren gestoßen. Mit dem Beschluss aus dem Mai 2019 folgte die Gelnhäuser Stadtverordnetenversammlung dem Vorschlag Thorsten Stolz’ und stellte sich erneut hinter die Projektidee des Landrates.

Leider scheint es nun erneut mit der Entwicklung des Areals nicht wirklich voranzugehen. Zwischen dem Main-Kinzig-Kreis, als angedachten Mieter der Verwaltungsflächen, und der Kreissparkasse Gelnhausen, als Entwickler und Vermieter, sind die Verhandlungen augenscheinlich ins Stocken geraten.

Ich bin noch immer voller Hoffnung, dass Herr Stolz und die Sparkasse, bevor Sie der Gelnhäuser Stadtverordnetenversammlung die Idee zur Beschlussfassung vorgelegt haben, das Projekt auch tatsächlich belastbar auf seine Machbarkeit geprüft haben. Da wir jedoch leider auf unsere Auskunftsanfrage keine Antwort bekommen haben, kann man sich dem Eindruck nicht gänzlich verwehren, dass über den wichtigen Faktor der Finanzierung noch keine finale Einigung erzielt ist.

Daher gebe ich Landrat Stolz die Empfehlung, innerhalb der Bevölkerung Vertrauen für seine neuen, sinnvollen Pläne zu schaffen, in dem er seine Kreiskoalition aus SPD und CDU überzeugt, ebenfalls eine klare Unterstützungszusage zu geben. Solange die Kreiskoalition nicht öffentlich geschlossen hinter den Plänen des Landrates steht, wird der fade Beigeschmack immer stärker werden.

Landrat Thorsten Stolz steht den Gelnhäuserinnen und Gelnhäusern gegenüber im Wort, dass dieses Projekt nicht erneut zu einem jahrelangen Stillstand im Herzen der Kreisstadt führt. Es besteht immer noch die greifbare Chance, das Ruder im Sinne aller auf den richtigen Kurs zustellen. Dafür ist ein geschlossenes Anpacken und Transparenz in der Kommunikation spätestens jetzt geboten.