Zusammen für Gelnhausen

Kolja Saß (FDP), Fraktionsvorsitzender im Kreistag

Seit 2013 ist das Kaufhaus Joh in Gelnhausen nun schon geschlossen. Seitdem wird an unterschiedlichsten Stellen darüber debattiert, wie es weiter gehen soll. Alle Versuche sind schlussendlich gescheitert, weil die Konzepte für die Entwicklung des Joh-Areals nicht für jeden politischen Akteur schlüssig nachvollziehbar waren und das nötige Vertrauen nicht aufgebaut wurde.

In den vergangenen Monaten hat sich erneut gezeigt, dass Kooperation immer effektiver und erfolgreicher ist als Konfrontation. Bei einem so wichtigen Entwicklungsprojekt für den ganzen Main-Kinzig-Kreis muss die Kommunikation stimmen. Zu oft war man schon im Großen nah beieinander und hat sich dann im Kleinen so stark voneinander entfernt, dass schlussendlich der schlimmste Fall eintrat. Es passierte nichts.

Im Zuge einer eventuellen Kreisfreiheit der Stadt Hanau hat sich die Kreisstadt Gelnhausen in der jüngeren Vergangenheit eindrucksvoll als verlässlicher Partner für den Main-Kinzig-Kreis präsentiert und wird dadurch für die Menschen im Main-Kinzig-Kreis und aufgrund ihrer zentralen Lage zukünftig ein noch wichtigerer Anlaufpunkt sein.

Die aktuelle Planung zum ehemaligen Joh-Standort bietet erstmals erheblich mehr Chancen als Risiken. Es liegt ein konkreter Vorschlag der Kreissparkasse Gelnhausen und des Main-Kinzig-Kreises auf dem Tisch. Den nun handelnden Stellen, nämlich dem Kreis, der Stadt Gelnhausen und der Kreissparkasse Gelnhausen, wird das entsprechende Vertrauen entgegengebracht. Die noch fehlende Kompetenz bei der Umsetzung der Baumaßnahmen wird durch die Projektentwicklungsgesellschaft der hessischen Landesbank ergänzt. Damit ist eine sowohl nachvollziehbare als auch substanzhaltige Konzeptgrundlage geschaffen, ohne Gestaltungsspielräume bei der Entwicklung des Areals zu nehmen.

Ein hoher Wunsch der Menschen in und um Gelnhausen nach modernen und belebenden Einzelhandelsflächen, die notwendige Erweiterung der Beruflichen Schulen und die Konsolidierung von bis zu 13 in Gelnhausen angemietet Liegenschaften des Kreises zeigt, dass das neue Gesamtkonzept nicht aus der Hüfte geschossen ist, sondern schlüssig und genau dem Bedarf der öffentlichen Hand und vor allem der Bürgerinnen und Bürger gerecht wird.

Mit Landrat Thorsten Stolz, Bürgermeister Daniel Glöckner und Sparkassenvorstand Horst Wanik liegt die Entwicklung nun in den Händen dreier in Gelnhausen dienstansässigen Akteure, denen der Landkreis und das Wohl der Barbarossastadt am Herzen liegen. Die geschürten Ängste vor fremden Investoren sind somit vom Tisch. Damit steht einer schnellen Umsetzung nichts mehr im Wege. Vorausgesetzt, dass am Ende auch alle Beteiligten und die zuständigen Parlamente bei der Umsetzung des Projektes Qualität und Geschwindigkeit in den Vordergrund stellen. Wenn nun ein Wunschkonzert entsteht und sich Mehrheiten aufgrund von Befindlichkeiten in unwichtigen Detailfragen verlieren, könnte diese historische Chance erneut vertan werden.