Biosphärenreservat im Blick

Peter Lill-Hendriks ist künftig für die Finanzen des regionalen Spessartbundes verantwortlich. Foto: PM

Auf den Spessartbund kommen neue Herausforderungen und Aufgaben zu, die ein solides Finanzmanagement verlangen.

Region
– Zu dieser Einschätzung kommt das neue für Finanzen zuständige Vorstandsmitglied des Spessartbundes, Peter Lill-Hendriks. Er löst in dieser Funktion Helga Lorenz ab, die bei den Neuwahlen im vergangenen Jahr aus Altersgründen nicht mehr angetreten ist.

Als Beispiel nannte Lill-Hendriks die Überlegungen zum Biosphärenreservat „Spessart Rhein-Main“. „In diesem Zusammenhang begrüße ich ausdrücklich den Beitritt des Main-Kinzig-Kreises zu diesem Vorhaben, der es nun ermöglicht, ein Gesamtkonzept zu erarbeiten“, sagte Lill-Hendriks. Der Spessartbund wolle sich hier beteiligungsorientiert und basisdemokratisch mit seinen mehr als 80 Ortsgruppen einbringen.

In Planung befindet sich ein Seminar für Ortsgruppen und Gesamtvorstand, auf dem die Spessartbund-Positionen zum Biosphärenreservat erarbeitet werden sollen. Hierbei stünden die Kernaufgaben wie Wandern, Wegenetz, Naturschutz, Tourismus, Kultur und Geschichte im Mittelpunkt. Diese müssten aber um weitere Themenfelder wie beispielsweise Klimawandel und Verkehrspolitik erweitert werden. Nach Ansicht von Lill-Hendriks ist der Spessartbund eine wichtige Lobbyorganisation für den Natur-, Kultur- und Lebensraum Spessart.

All diese Aufgaben lösten auch neue Finanzierungsfragen aus. Der Spessartbund verfügt über Beitragseinnahmen, die von den Ortsgruppen jährlich zu entrichten sind. Dies sind aktuell zehn Euro je Mitglied und Jahr in der Ortsgruppe. Das sind 0,83 Euro im Monat, was nach Lill-Hendriks im Vergleich zu ähnlichen Dachverbänden „ein im unteren Drittel liegender Beitragssatz ist“. „Der an die Gesamtorganisation abzuführende Anteil der Mitgliedsbeiträge von zehn Euro wird für satzungsgemäße Zwecke eingesetzt, vor allem für die Familien und Jugendarbeit, die Geschäftsstelle, die Versicherung der Mitglieder, für das Wegemanagement, den Naturschutz, die Öffentlichkeitsarbeit und die Abgaben für den Deutschen Wanderverband sowie die hessischen und bayerischen Wanderverbände.“

Der Spessartbund erhält zusätzlich Landeszuschüsse für die Jugend- und Familienarbeit sowie für den Erhalt der Markierungen des Wegenetzes und darüber hinaus Unterstützung von einer Vielzahl von Gemeinden, Landkreisen und Städten. Auch spiele bei den Finanzierungsgrundlagen eine zunehmende Zahl an Fördermitgliedern eine wichtige Rolle; ebenso die „erfolgreiche Kooperationen mit den Rotary Clubs“.

„Zusätzliche neue Projekte wie das Biosphärenreservat müssen sorgfältig geplant werden“, sagte Lill-Hendriks. In Finanzierungsfragen unterscheide sich eine weitgehend ehrenamtlich betriebene Organisation nicht wesentlich von einem Unternehmen, auch wenn die Gewinnerzielungsabsicht fehle. Die Finanzmittel würden je nach Bedarf erhoben und zweckgebunden eingesetzt. Dazu sei es notwendig, dass der Finanzvorstand bei allen Entscheidungen, die finanzielle Auswirkungen haben, mit eingebunden wird.

Peter Lill-Hendriks, geboren in Seligenstadt, war von Beruf Betriebswirt/Bilanzbuchhalter und zuletzt bei einem großen schweizerischen Versicherungsunternehmen tätig. Er wohnt in Frankfurt und ist ausgebildeter Wanderführer. Aktuell ist er auch als Wanderleiter für Fastenwandergruppen, als ADFC-Tour-Guide, aber auch als Wegemarkierer nicht nur beim Spessartbund tätig.

Die Zuständigkeit des Spessartbundes für die Natur- und Kulturlandschaft Spessart erstreckt sich auf die bayerische und hessische Spessartregion mit insgesamt 2400 Quadratkilometern. Darüber hinaus markiert der Spessart die Wanderwege bis zu den Markierungsbereichen der benachbarten Gebietsvereine, beispielsweise des Steigerwaldclubs. In seinem Organisationsbereich pflegt und markiert der Spessartbund rund 7500 Kilometer Wanderwege. Er ist Mitglied in den zuständigen Landeswanderverbänden und im Deutschen Wanderverband (DWV) sowie im Europäischen Wanderverband (ERA-EWV-FERP). Ferner unterstützt er die Deutsche Wanderjugend und arbeitet eng mit dem Archäologischen Spessartprojekt (ASP) zusammen, das für die Einrichtung und Betreuung von heute insgesamt 120 Europäischen Kulturwegen in der Region zuständig ist.  upn