Dreijähriges Mädchen vor Ertrinken gerettet

Landrat Thorsten Stolz (SPD) überreichte den vier Lebensretterinnen (von links) Yvonne Pietrek, Nina Arazi, Leonie Prasch und Chantal Prasch die Urkunden zur Öffentlichen Belobigung des Landes Hessen und gratulierte den Frauen für ihr umsichtiges, beherztes Handeln, mit dem sie ein Kind vor dem Ertrinken gerettet haben. Foto: Main-Kinzig-Kreis

Ein heißer Juli-Badetag am Gederner See drohte, in einer Katastrophe zu enden: Ein dreijähriges Mädchen trieb in Ufernähe leblos im Wasser und wäre ohne das beherzte Eingreifen von vier anderen Badegästen wohl ertrunken.

Main-Kinzig – Für dieses vorbildliche Verhalten wurden die vier Lebensretterinnen nun vom Land Hessen öffentlich belobigt. Landrat Thorsten Stolz (SPD) überreichte während einer Feierstunde im Main-Kinzig-Forum in Gelnhausen Urkunden an Yvonne Pietrek (56), Nina Arazi (18), Chantal Prasch (17) und Leonie Prasch (18).

Der 30. Juli wird den Frauen wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Nina Arazi war mit den beiden Cousinen Chantal und Leonie Prasch im Begriff, den Badesee zu verlassen, als sie das Mädchen bemerkten, das mit dem Kopf nach unten im Wasser trieb. „Es sah aus, als würde das Mädchen tauchen“, erinnerte sich Nina Arazi an jenen Moment, der die Rettungsaktion ins Rollen brachte. Schnell bemerkten die drei jungen Frauen aus Biebergemünd, dass das Mädchen blau angelaufen war und sich in großer Notlage befand.

Die jungen Frauen trugen die Dreijährige ans Ufer. Dort wurde auch die erfahrene Krankenschwester Yvonne Pietrek auf den Unglücksfall aufmerksam und eilte herbei. Gemeinsam mit Nina Arazi, die zurzeit noch in der Ausbildung zur Krankenschwester ist, begann sie umgehend mit der Wiederbelebung. Nina Arazi hatte zuvor noch keine Reanimation eingeübt und auch für Yvonne Pietrek war es das erste Mal, dass sie die Herzdruck-Massage an einem so jungen Menschen anwandte. „In dem Moment habe ich instinktiv gehandelt“, erzählte die in Langen lebende Yvonne Pietrek dem Landrat. Bis zum Eintreffen der Sanitäter seien zwar nur wenige Minuten vergangen. „Es kam uns dennoch wie eine Ewigkeit vor“, sagte Nina Arazi. Sie überwachte die Lebenszeichen des Kindes und war erleichtert, als sie endlich einen Puls messen konnte. Das Kind wurde mit dem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus nach Fulda geflogen. Die Frauen haben ihren Schützling seitdem nicht wiedergesehen, wissen aber, dass es dem Kind gut geht. gn