Eine Lüge ist eine Aussage, von der, der sie macht, weiß oder vermutet, dass sie unwahr ist, und die mit der Absicht geäußert wird, dass der Angesprochene sie trotzdem glaubt, oder anders formuliert, die, auch nonverbale (nicht mithilfe der Sprache, sondern durch Gestik, Mimik oder optische Zeichen vermittelte) Kommunikation einer subjektiven Unwahrheit mit dem Ziel, im Gegenüber einen falschen Eindruck hervorzurufen oder aufrecht zu erhalten. Lügen dienen dazu, einen Vorteil zu erlangen, zum Beispiel, um einen Fehler oder eine verbotene Handlung zu verdecken und so Kritik oder Strafe zu entgehen. Gelogen wird auch aus Höflichkeit, aus Scham, aus Angst, Furcht, Unsicherheit oder Not („Notlüge“), um die Pläne des Gegenübers zu vereiteln oder zum Schutz der eigenen Person, anderer Personen oder Interessen, zwanghaft/pathologisch oder zum Spaß. Angeberei ist ebenso stark vertreten.
Der Begriff Ehrlichkeit hat im Laufe der Zeit einen Bedeutungswandel bzw. Ergänzung erfahren. Noch vor einigen Jahrzehnten wurde Ehrlichkeit ausschließlich in der Bedeutung von Aufrichtigkeit verwendet. Jemand, der ehrlich ist, sagt die Wahrheit und verhält sich gesetzestreu. Mittlerweile ist die Bedeutung von Ehrlichkeit zusätzlich eine andere. Wir reden nun auch von Ehrlichkeit, wenn eine Person mit all ihren Eigenschaften zu sich selbst steht. Außerdem wird unterschieden zwischen Ehrlichkeit bei Äußerungen, jemand sagt die Wahrheit, schmückt nicht unnötig aus und bleibt bei den Fakten. Und Ehrlichkeit beim Verhalten, jemand unterlässt Manipulationsversuche, versucht nicht, andere zu seinem Vorteil zu täuschen. Gerade Ehrlichkeit in seiner zweiten Bedeutung erfordert ein hohes Maß an Selbstreflexion und Souveränität, denn die eigenen Fehler zu erkennen und vor allem anderen gegenüber einzugestehen fällt nicht jedem leicht. Arbeiten wir daran. Ei Gude, wie!