Gut gerüstet für die Kultursaison

Steinaus Kulturschaffende präsentieren die Pläne für das diesjährige Veranstaltungsprogramm.

Steinau – Die Brüder-Grimm-Stadt Steinau rüstet sich für die kommende Kultur- und Freizeitsaison. Im Rahmen des schon traditionellen Pressefrühstücks im Steinauer Erlebnispark machen die Verantwortlichen aus Politik und Kultur deutlich, mit welch ausgiebigem und hochwertigem Angebot sie gemeinsam an den Start gehen. Für die Gäste aus der Umgebung sind die Angebote in den Museen, dem Theatrium, der Tropfsteinhöhle, dem Erlebnispark, im Schloss und in Ardeas Seenwelt attraktive Ausflugsziele – sie locken mit besonderen Angeboten.

Etwa mit der „Verbundkarte“, bei der der kombinierte Besuch von Museen und Schloss zum vergünstigten Eintrittspreis führt. Wie Museumsleiter Burkhard Kling erläutert, gibt es in den Museen ergänzend zu den Dauerausstellungen ein ganzjähriges Programm. Aktuell ist die Ausstellung „Glaube Triegel Grimm“ zu sehen, bei der im Brüder-Grimm-Haus Steinau 34 grafischen Arbeiten von Michael Triegel die Arbeiten von Ludwig Emil Grimm gegenübergestellt werden. Für den 29. April kündigt Kling einen „mexikanischen Kindertag“ in Kooperation mit dem Mexikanischen Konsulat in Frankfurt an.

Im Mai und Juni wird eine Ausstellung der Märchenbilder von Traudl Klor zu sehen sein, zudem wird am 7. Mai, dem Tag für die Literatur, ein Erzähl-Workshop mit Margot Dernesch angeboten. Und es gibt eine Präsentation des neuen Buches „German Popular Stories“, das zurückgeht auf die erste englische Übersetzung der Grimmschen Kinder- und Hausmärchen vor 200 Jahren. „Es wird quasi ein Jubiläumsband“, wie Kling ausführt. Das sorgfältig redigierte Werk wird als illustrierte, handliche Ausgabe in Kooperation mit dem Triga-Verlag herausgegeben.

Am 21. Mai kommt es erneut zu einer Buchpräsentation: Die Reihe „Finsterwelt“ von Katharina Herzog erscheint im Dressler-Verlag und handelt teilweise in Steinau. Zwei Vorstellungen des „Kalif Storch“ sind für den Sommer geplant, eine Barbie-Ausstellung zum Märchensonntag, Märchenabende und weitere Ausstellungen.

Drei Märkte sind terminiert, so berichtet Christoph Biegl als Verantwortlicher der Stadt. Der Jockesmarkt als traditioneller Sommermarkt soll am 15. Juli stattfinden, der Katharinenmarkt vom 12. bis 15. Oktober und der Weihnachtsmarkt vor dem Rathaus und rund ums Schloss vom 1. bis 3. Dezember. Neu ist beim Katharinenmarkt, dass das „Mittelalterspektakel“, das vor Covid viele Gäste anlockte, in diesem Jahr in den Markt integriert wird. Das Zentrum auf den Mauerwiesen ist dem Festzelt und dem Vergnügungspark gewidmet, rund ums Schloss ist der Mittelalterbereich geplant. Im kommenden Jahr soll das Konzept so bleiben und zusätzlich im August ein eigenes Mittelalterfest stattfinden.

Touristisch aufgewertet wird die Tropfsteinhöhle, die trotz der Bauarbeiten besucht werden kann, wie Bürgermeister Christian Zimmermann erläutert. Schlossverwalter Martin Kohlhaas sieht das ebenso, der sich darüber freut, dass aktuell die Sänften aus dem Prinz-Georg-Garten in Darmstadt als besonderer Blickfang die Menschen rund ums Schloss begeistern. Die Restaurierung der Fachwerkfassade werde dieses Jahr in Angriff genommen. Kohlhaas schwärmt: „Dieses Renaissanceschloss ist ein Traum.“

Das sieht auch Detlef Heinichen vom benachbarten Theatrium so, der darauf hinweist, dass sich das Theater mit den Reihen „Literatur aus dem Main-Kinzig-Kreis“ und der „Offenen Bühne“ für viele Akteure öffne. Geplant sind trotz schwindender Zuschüsse ein Wochenend-Workshop von professionellen Erzählern, ein Sommertheater mit einer Inszenierung in der Tradition von „Manche mögen´s heiß“ und „aus eigener Feder“ ein Stück „Armer Grimm – ungehaltene Reden eines ungehaltenen Grimms“, wobei Letzteres „eine Art Monolog mit Bezug zu Steinau“ werden soll. Und: Heinichen hofft, noch vor Weihnachten ein Stück über Frank Sinatra auf die Bühne bringen zu können.

Kurdirektor Stefan Ziegler ist aus Bad Soden-Salmünster angereist, um auf die 16 Stationen von „Ardeas Seenwelt“ am Ahler Stausee hinzuweisen. Die Gastronomie entlang des Fernradwegs R3 direkt am See steht bis Ende Oktober zur Verfügung.

Bernhard Mosbacher, Geschäftsführer der Spessart Tourismus und Marketing GmbH, kündigt eine App an, mit der die Gäste von Ardeas Seenwelt auf dem Handy erfahren, was sich vor ihnen unter der Wasseroberfläche tut. Gastgeber Theo Zwermann vom Steinauer Erlebnispark verweist darauf, dass es ab Mai „Fort Charly“ geben wird: eine Spielwelt, die von einem „typischen Fort des Wilden Westens“ inspiriert ist. Der Erlebnispark bereits geöffnet.

Von Andrea Euler

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