Prall gefüllter Spielplan

Die Premiere von „Christmas Carol“ wird am 25. November gefeiert – inklusive Weihnachtswette. Fotos: PM

Das Theatrium in Steinau an der Straße stellt sein Programm für die kommenden Wochen vor.

Steinau – „Wir haben in froher Hoffnung wieder ein Programm angeboten und es gespickt mit tollen Programmpunkten in der Hoffnung, dass alles auch stattfinden kann“, sagt Detlef Heinichen, Leiter des Theatriums Steinau, Mit „A Christmas Carol“ wird am 25. November nach einjähriger Wartezeit Premiere gefeiert, um das neue Stück im Theaterprogramm rankt sich auch eine Weihnachtswette: Wenn bei der Uraufführung im Theatrium mindestens zehn Arbeitgeber mit ihren Betriebsräten oder Gewerkschaftern in der Aufführung erscheinen, gehen die Einnahmen der Aufführung des Kinderstücks „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ am 26. Dezember 2022 komplett an den Malteser Kinderhospizdienst Main-Kinzig-Fulda.

Neu im Theater am Steinauer Kumpen wird auch die Reihe „Literatur aus dem Main-Kinzig-Kreis“ sein, in der Autorinnen und Autoren aus der Region ihre Bücher vorstellen können. Den Anfang machen Jörg Sielaff, Hans Melchior Schmidt und Hans Döpping. Margot Dernesch feiert im Theatrium ihr Jubiläum: Sie ist seit 25 Jahren Märchenerzählerin.

„Es fehlt mir, dass hier in der Region literarisch tätigen Personen eine Bühne geboten wird. Das sind teilweise interessante Typen, manche auch Enfant Terribles. Warum sollen diese Leute keine Bühne bekommen. Ich will unsere Bühne öffnen für ganz viel Netzwerkarbeit – anders geht es auf dem Land auch nicht“, so Heinichen, der sich „ein buntes Programm von Kunstmärchen über Lyrik, Kurzgeschichten, Romane bis hin zu Krimis“ vorstellen kann.

Eingebunden ist sein Theater auch in die Bergwinkel-Kulturwerk-Woche: Ellen Schaller, die mit ihrem neuen Kabarett-Programm „in den sächsischen Medien sehr gefeiert wird“ (Heinichen), entführt am 17. November mit ihrem Stück „Ab morgen wird alles anders!“ in die Welt von Elke Heidenreich. Sie spielt, singt und erzählt „von mega-entspannten Müttern, vom Saunabesuch und der Panik im Kaufhaus“.

Über den Künstler Christoph Reuter sagt Heinichen: „Das ist schon eine Nummer, der Typ“. Er steht am 4. November mit seinem Musikkabarett „Alle sind musikalisch! (außer manche)“ auf der Bühne und präsentiert dem Publikum den Unterschied zwischen Klassik, Jazz und Popmusik. Außerdem bringt er den Zuschauern in zwei Minuten das Klavierspielen bei.

Neu ist im Theatrium die „Offene Bühne“, die einmal im Monat Künstlerinnen und Künstler im Foyer des Theatriums zusammenbringen will. Je nach Spielplan finden die Treffen am Mittwoch oder Donnerstag Anfang des Monats statt. „Ein Klavier steht hier, das haben wir jüngst geschenkt bekommen, es muss nur mal wieder gestimmt werden“, freut sich Heinichen auf die Gäste. Wenn es mehr Menschen würden, könne man auch auf die Bühne gehen. Das Angebot richte sich nicht ausschließlich an Musiker, sondern an alle, auch an Slam-Poeten. „Mal sehen, was da entsteht“, ist der Theaterchef gespannt. Wer gerne singe, solle sich zudem den 3. Dezember vormerken. Die Gitarrengruppe „CapoDry“ laden da zum gemeinschaftlichen Weihnachtssingen ein. „Bei dieser Veranstaltung ist der Eintritt frei, aber um eine Spende wird gebeten. Ähnlich wie beim Klingelbeutel -– aber es soll rascheln“, scherzt Heinichen. Ebenfalls ohne Eintritt angeboten wird am 3. November die Uraufführung des Dokumentarfilms von Michael Teutsch über die Proben und Inszenierung des Stücks „Don Camillo und Peppone“. Der Regisseur wird an diesem Abend anwesend sein. Der Film geht zurück auf das Sommerstück des Theatriums, das im Kultursommer 2022 ein voller Erfolg war.

Der Spielplan endet am 27. Dezember mit der Aufführung: „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“. Ob im Januar und Februar dann die Türen des Theatriums geschlossen sein werden, diese Frage beschäftigt gerade Heinichen und seine Frau Ella Späte. Aktuell zeichnet sich ab, dass wohl in diesen Wochen kein Spielplan auf dem Programm stehen wird, was unter anderem mit den Energiekosten zum Betreiben des Theaters zusammenhängt. Tagesaktuelle Informationen gibt es hierzu und allgemein zum Spielplan auf der Homepage des Theaters.

» theatrium-steinau.de

VON ANDREA EULER

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