Handballer in der Region trauern um Norbert Wess

Der Handballtrainer Norbert Wess ist überraschend im Alter von 63 Jahren verstorben. Archivfoto: Privat

Der Handball in der Region muss einen großen Verlust verkraften: Norbert Wess, bis zuletzt Co-Trainer der HSG Hanau II in der Oberliga, ist überraschend verstorben. Wess wurde 63 Jahre alt, er hinterlässt seine Frau und seine Tochter.

Region – Wess hat den Handball im Main-Kinzig-Kreis über Jahrzehnte geprägt. Seine sportlich erfolgreichste Zeit als Aktiver hatte der Kreisläufer Anfang der 1990er-Jahre beim TV Gelnhausen in der 2. Liga. Später prägte er eine erfolgreiche Zeit bei der SG Bruchköbel, verpasste 1996 als Spielertrainer den Aufstieg in die damalige Regionalliga im Entscheidungsspiel. Ein Umstand, der den ehrgeizigen Wess auch viele Jahre später noch wurmte. Als Cheftrainer klopfte Wess mit den Bruchköbelern mehrfach an das Tor zur 3. Liga. Es folgte eine ebenso erfolgreiche Station bei HSG Stockstadt/Mainaschaff, bei der Wess bis 2014 rund acht Jahre das Traineramt bekleidete. Anschließend führte ihn sein Weg zur HSG Hanau, bei der er bei der zweiten Mannschaft mehrfach die Trainer- und Co-Trainer-Position bekleidete, die HSG II stieg in seiner Zeit in die Oberliga auf, der sie bis heute angehört. Geschätzt wurde Wess, bekennender Fan von Udo Jürgens, neben seiner ausgewiesenen Handball-Expertise vor allem für seine direkte und unverblümte Art. Wess nahm selten ein Blatt vor den Mund, hatte stets einen Spruch parat, sein Humor prägte ganze Generationen von Spielern. Dabei gelang es dem empathischen Wess stets, als Bindeglied zwischen Jung und Alt zu fungieren, aus den verschiedensten Charakteren eine funktionierende Mannschaft zu formen, jeden Spieler und Menschen so zu nehmen, wie er war.

„Wir verlieren einen tadellosen Sportsmann, der die Handballwelt in der Region geprägt hat, sowohl menschlich als auch fachlich“, erklärte Uwe Just, 1. Vorsitzender der HSG Hanau, die Wess in seiner Zeit in der Grimmstadt „entscheidend mitgeprägt hat.“ Noch am vergangenen Wochenende stand Wess im Auswärtsspiel der HSG Hanau II in Gensungen/Felsberg als Co-Trainer an der Seitenlinie, hatte zuvor noch einige der A-Jugendspieler der HSG mit nach Gensungen genommen. Die Nachricht von seinem plötzlichen Tod hinterließ die HSG und die gesamte Handballfamilie in der Region im Schockzustand.

Die Spieler der Hanauer werden am Wochenende mit Trauerflor auflaufen, zudem wird es eine Schweigeminute geben.  HA