Neue Wege bei der Klärschlammverwertung

Durch ein neues Verfahren konnte die Klärschlammmenge in Bad Orb stark reduziert werden. Foto: gn

Bad Orb – Seit Mai 2018 ist bei der Klärschlammverwertung nichts mehr, wie es zuvor war. Entsorgungsverträge zur Kompostierung und Verbringung als Dünger auf landwirtschaftliche Flächen wurde kurzfristig von den Dienstleistern gekündigt. Die Entsorgungspreise schossen in die Höhe, wenn es überhaupt gelang, den täglich anfallenden Klärschlamm einem Entsorgungsweg zuzuführen. Der Klärschlamm sammelte sich auf den Kläranlagen. Auch in Bad Orb mussten vorübergehend neue Lagerkapazitäten her.

Gleichwohl hat sich die Betriebsführung um Betriebsleiter Manfred Walter und Abwassermeister Thomas Rieger nicht damit begnügt, nur neue Entsorgungswege zu suchen. Vielmehr hat man nach neuen Möglichkeiten der Mengen- und Gewichtsreduzierung Ausblick gehalten. So kam man auf eine Technologie, die bisher vorwiegend nur bei Biogasanlagen im Einsatz war. Es handelt sich um die thermische Trocknung mit anschließender Pelletierung. Noch in 2019 wurden von den politischen Gremien die Beschlüsse auf Vorschlag der Betriebsleitung gefasst. Mit der sich anschließenden Ausschreibung wurde ein leistungsfähiger Partner gefunden. Seit dem 15. April 2020 ist die neue Anlage auf der Kläranlage am Geigershallenweg nunmehr in Betrieb. Die ersten Ladungen Pellets sind bereits erzeugt und wurden der weiteren Verwertung zugeführt. Derzeit werden die Pellets ausschließlich zur Mitverbrennung in Müllheizkraftwerke gefahren. Mit dieser Technologie kann die zukünftige Klärschlammmenge von Bad Orb um circa 71 Prozent reduziert werden. gn