Ich war schon wählen: Und Sie?

Christoph Degen (SPD), Landtagsabgeordneter

Wie schaffen wir bezahlbaren Wohnraum für alle, wie soll das neue Bürgerhaus gestaltet werden und wie bleiben unsere Innenstädte attraktiv? Was kann man tun, um die medizinische Versorgung zu sichern? Gibt es ausreichend Kindergartenplätze? All das sind Themen, über die in unseren Kommunen und im Landkreis entschieden wird. Am 14. März ist wieder Kommunalwahl und Sie entscheiden darüber, wer in unseren Städten und Gemeinden sowie im Main-Kinzig-Kreis in den kommenden fünf Jahren den Kurs vorgibt.

Manche denken, Kommunalpolitik sei nicht so wichtig. Doch das Gegenteil ist der Fall. Vor Ort werden die Entscheidungen getroffen, welche die Menschen unmittelbar betreffen und bewegen. Für mich sind die Kommunen und Landkreise die Herzkammern unserer Demokratie. Sie sind Wohnort, Arbeitsplatz, Lebensmittelpunkt und Heimat zugleich. Hier kennt man sich und hier sind Ihre Stadtverordneten und Gemeindevertreter, Stadträte und Beigeordneten fast alle ehrenamtlich tätig und immer für Sie erreichbar, ob beim „Gassi gehen“ mit dem Hund oder beim Brötchen holen beim Bäcker. Allen Demokraten, die bereit sind sich für ihre Stadt und ihre Gemeinde einzusetzen und am 14. März kandidieren, gebührt dafür Dank und Anerkennung. Bitte würdigen Sie das und gehen Sie wählen.

Wir Sozialdemokraten wollen den Kommunen wieder mehr Gestaltungsspielräume geben, um so den Zusammenhalt vor Ort zu stärken - damit unterscheiden wir uns im Grundsatz von anderen Parteien. Kommunen sind keine Ausführungsgehilfen der schwarz-grünen Landesregierung. Wir stehen dafür die kommunale Selbstverwaltung, ein Grundprinzip unseres Staates, mit Leben zu erfüllen. Dazu gehört, dass Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Strom-, Gas-, Wasser- und Breitbandnetze vor allem von der öffentlichen Hand getragen werden. Privatisierungen erteilt die SPD eine Absage. Gerade die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, dass eine starke öffentliche Infrastruktur existenziell ist, um die großen Herausforderungen zu bewältigen, beispielsweise für ausreichend Intensivbetten zu sorgen. Denn vor allem im Gesundheitsbereich darf der Profit unter keinen Umständen im Mittelpunkt stehen, sondern stets die Menschen und ihre Versorgung. Und auch Grundschulen müssen erhalten bleiben, solange zumindest eine Klasse noch vor Ort ist.

Bei der vergangenen Kommunalwahl im Jahr 2016 haben in Gelnhausen lediglich 51,2 Prozent ihre Stimme abgegeben. Bei der Wahl zum Kreistag haben sich sogar nur 49 Prozent - und damit weniger als die Hälfte - beteiligt. Ich bitte sie daher: Geben Sie Ihre Stimme ab und überlassen Sie die Entscheidung, wer bei Ihnen vor Ort und im Main-Kinzig-Kreis in den kommenden fünf Jahren den Kurs vorgibt, nicht den anderen. Am Wahltag gibt es im Wahllokal umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen, um unbesorgt zu wählen. Dennoch bin ich angesichts der anhaltenden Corona-Pandemie überzeugt, dass die Briefwahl ein guter Weg ist, um sich selbst, aber auch die Wahlhelferinnen und Wahlhelfer noch besser zu schützen. Deshalb habe ich auch schon gewählt. Sie auch?